Interview mit Mike Lomoz zu Vampire Vienna
Obwohl wir schon einiges über den österreichischen Independent-Pulp Vampire Vienna berichtet haben, lässt uns der Film nicht los. Man könnte natürlich auch behaupten, dass uns ein Vampir überfallen und verwandelt hat. Aber vielleicht sind wir auch nur vom Teufel besessen und brauchen einen guten, alten, handfesten Exorzismus. Da trifft es sich gut, dass wir, anlässlich zum Youtube-Release des Films, Chef-Vampirjäger, Priester und Filmemacher Mike Lomoz im Gespräch haben.
pressplay: In Vampire Vienna spielst du einen, sagen wir mal, überaus unorthodoxen Priester. Wie schwer war es für dich in die Rolle zu finden? War es schwerer ein Priester zu sein oder zu fluchen, rauchen und saufen?
Mike: Der Kragen vom Priesterhemd war grausig eng. Da fiel das Fluchen, Rauchen und Saufen verdammt leicht.
Wie hast du dich auf die Rolle vorbereitet? Mit wie vielen Vampiren hast du in Wirklichkeit zu tun gehabt und sie bekämpft?
Ganz wichtig war, stets verkatert am Drehort zu erscheinen, um die Abgefucktheit des Priesters unglaubwürdig genug rüber zu bringen. Am meisten Blut hat meine erste Scheidung gesaugt, aber sie war jeden Tropfen wert.
Wie schwer war es während den Dreharbeiten einen Klaus Kinski wie Dominic Marcus Singer im Zaum zu halten? Gab es ähnliche Ausschreitungen wie bei Werner Herzog und Kinski? Oder gar schlimmere?
Solange man sich öffentlich von ihm demütigen lässt, ihn mit den erlesensten Speisen und Getränken versorgt und ihm mehrmals am Tag die Schuhe sauber leckt, ist er eigentlich der umgänglichste und netteste Kerl. Okay, über die Handvoll Stichwunden im Rücken muss man halt hinweg sehen. Ist ja für einen guten Zweck.
Aber jetzt mal Spaß beiseite, wenn man an große Debütfilme denkt, dann fallen einem schnell mal Citizen Kane, Eraserhead und Reservoir Dogs ein, fühlst du dich in diesem Umfeld wohl oder können diese Werke deinem Vampire Vienna nicht mal das Weihwasser reichen?
Falls die Zahlen, die ich gerade gegoogelt habe stimmen, dann hatte Reservoir Dogs 7300 % des Budgets, das ich hatte. Dass man den Unterschied sieht, werde ich je nach Lust leugnen oder nicht. Und obwohl ich Weihwasser in Bier verwandeln kann, muss ich daran denken, wie viele Afterdrehpartys ich damit finanzieren hätte können.
Mit welchen Filmen würdest du Vampire Vienna vergleichen und auch mal interessant, was sind denn deine liebsten Filme … abseits von Pornos?
Abseits von Pornos mag ich Erotikfilme. Aber auch solche, wo Sex vorkommt. Und wenn’s um Geschlechtsverkehr geht, seh ich auch noch gerne hin. Vergleiche lasse ich lieber andere machen.
Zum Abschluss, wann und in welcher Reihenfolge wird es ein Sequel, Remake, Reboot, Soft-Reboot und Reimagining von Vampire Vienna geben?
Lieber Raquel als Sequel, Cheesekake statt Remake, Reboots are made for walking und Reimagine there’s no heaven, it’s easy if you try.
Vielen Dank für das Interview und hier noch mal der Link zum kompletten, kostenlosen, werbungslosen Vampire Vienna auf Youtube.