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Frequency Festival 2018: Bunter Musikmix am zweiten Tag

Auch am zweiten Tag enttäuschten die Wettergötter nicht: Strahlender Sonnenschein und brühende Hitze holten die Leute schon früh aus ihren Zelten und hinein in die kühlen (und verdreckten) Gewässer der Traisen. Die Tatsache, dass das Frequency heuer restlos ausverkauft ist, war spätestens an Tag zwei deutlich spürbar: Überall gab es längere Wartezeiten und riesige Menschenmassen, die das sonst recht schnell mögliche Switchen von Stage zu Stage beinahe unmöglich und sehr anstrengend erscheinen ließen.

Musikalisch gesehen gab es die größten Highlights an Tag zwei aus unserer Sicht bereits am Nachmittag. Auf der Space Stage gab es beim Schweizer Überflieger Faber und seiner Band poetische Texte zu wunderschöner Musik, zeitgleich durften unsere Homeboys The Crispies bereits zum zweiten Mal in Folge am Frequency Festival spielen – dieses Mal jedoch sogar auf der Green Stage. Die Fans trotzten brav den brennenden Sonnenstrahlen und tanzten und sangen ausgelassen mit. Die Wiener Band konnte uns mit einer musikalisch einwandfreien Show und humorvollen Ansagen erneut beweisen, dass wir sie absolut zurecht so gern und oft in den Himmel loben.

Das Hip Hop lastige Line Up vom Vortag hatte gestern noch einen Nachzügler parat: Deutschlands momentan erfolgreichster Künstler aus der Cloudrapszene RIN lockte so viele Menschen nach vorn zur Space Stage, dass so mancher Headliner sich noch eine Scheibe davon abschneiden könnte. Innerhalb der Show, die wie ein Eishockey Match in 3/3 aufgeteilt war, wurde das – wenig überraschend – ausgesprochen junge Publikum zur Eskalation angetrieben.

Abseits davon war das Line Up an Tag zwei jedoch davon geprägt, wovor das Frequency so viele Jahre lang erfolgreich Abstand gehalten hatte: Dem Kommerz. Mainstream Acts wie Felix Jahen, Afrojack oder der Headliner Macklemore waren zwar auch schon in vergangenen Jahren vereinzelt vorhanden, jedoch versprühte der gestrige Tag insgesamt doch eher ein Feeling von Electric Love oder der Ö3 Bühne am Donauinselfest, als einem Festival, welches von Österreichs alternativstem Musiksender veranstaltet wird.

Der einzige Lichtblick war die Band Mando Diao, die endlich Erlösung vom überhandnehmenden Radio-Gedudel versprach und auch kein bisschen enttäuschte. Bei den Schweden, die bereits seit vielen Jahren immer wieder am Frequency spielen, gab es endlich wieder echten, ehrlichen alternativen Rock, den wir im heurigen Line Up so sehr vermissten. Kurz zuvor im pressplay Interview, rissen die Jungs das Publikum mit ihrer energiegeladenen Show mit und beteuerten zwischendurch immer wieder ihre Liebe zu ihren österreichischen Fans und zum Frequency Festival. „We’ve been coming here since 2004 and you gonna keep seeing Mando Diao until the fucking day you die!“ verspricht Sänger Björn – das wollen wir doch wohl hoffen!

Auch wenn der Samstag dem Freitag Genre-technisch sehr ähnelt, freuen wir uns auf Eskimo Callboy, Casper, the Kooks und einen weiteren Tag voll strahlendem Sonnenschein.

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