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Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück

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Sci-Fi

Wie sein Vorgänger sollte auch der zweite Akt der Original-Trilogie die Kinolandschaft nachhaltig prägen. Ironischerweise musste sich der Film den heutigen Status aufgrund seiner pessimistischen Note aber erst über Jahre hinweg erarbeiten. Die Rebellenallianz rund um Luke (Mark Hamill), Leia (Carrie Fisher) und Han (Harrison Ford) hat sich auf den verschneiten Planeten Hoth zurückgezogen, um sich neu zu formieren. Darth Vader (David Prowse/James Earl Jones) und das Imperium sinnen nach der Vernichtung des Todessterns wiederum auf Vergeltung und entsenden tausende Raumsonden in die Galaxis, wovon eine schließlich auf besagtem Eisplaneten einschlägt. Luke und seine Gefährten müssen sich daraufhin ein weiteres Mal dem dunklen Lord und seiner Kriegsmaschinerie entgegenwerfen, wobei es den jungen Helden auf einen schicksalhaften Pfad verschlägt, der ihm die vergessenen Lehren der Jedi und somit sein innewohnendes Potenzial offenlegt.

 

Für die Fortsetzung seines weltweit gefeierten Weltraummärchens engagierte George Lucas überraschenderweise seinen Mentor Irvin Kershner, da er sich selbst nie als Regisseur gesehen hatte und eigentlich bereits zu Zeiten von Star Wars nicht wirklich auf den Regieposten aus war. Im Nachhinein sollte sich diese Entscheidung als wahrer Glücksgriff herausstellen. Während Kershner, der zuvor eher für ruhige Dramen stand, an der Figurenentwicklung und den Dialogen feilte, kümmerte sich Lucas um sein angestammtes Metier – die Spezialeffekte. Das Imperium schlägt zurück erweitert das bestehende Universum auf organische Weise durch neue Elemente wie diversere Schauplätze und Spezies, wobei die Ausbildung von Luke beziehungsweise seine Zerrissenheit zwischen der hellen und dunklen Seite den Kern der Handlung bilden. Der Film stößt einen vor den Kopf, indem er bewusst auf ein typisches Happy End verzichtet und das Publikum mitten im emotionalen Höhepunkt mit der wohl einprägsamsten Enthüllung der Kinogeschichte überrumpelt.

Zum etablierten Cast des Vorgängers gesellen sich mit diesem Teil weitere liebevoll geschriebene Charaktere, die das Ensemble bereichern und perfekt abrunden. Sei es nun der charismatische Billy Dee Williams, welcher in die Rolle des Lando Calrissian schlüpft und sich gewitzte Wortgefechte mit Harrison Ford liefert oder Frank Oz, der durch seine Puppenspielerkünste Meister Yoda auf vergnügt schrullige Weise Leben einhaucht und den Charakter, im Gegensatz zur Prequel-Trilogie, zu einem vollwertigen Ensemblemitglied werden lässt. Auch Fisher und Ford bekommen in ruhigen Szenen genug Raum zur Entfaltung, was ihren Figuren mehr Tiefe verleiht. Man kann sich aber vor allem mit Mark Hamill und seiner Rolle als Luke Skywalker, dem Niemand aus dem Nirgendwo, identifizieren, der die erzählte Geschichte folglich so greif- und nachvollziehbar macht.

Das Imperium schlägt zurück zeichnet sich wie Eine neue Hoffnung durch den Einsatz von praktischen Effekten aus und wurde zum Großteil an realen Drehorten wie Norwegen oder handgemachten Sets gedreht. So musste Hamill beispielsweise für eine Szene durch einen waschechten Schneesturm laufen. Aufgrund eines Autounfalls war sein Gesicht außerdem für gewisse Zeit entstellt, was kurzerhand zur Schaffung einer Sequenz genutzt wurde, die einerseits die Verletzungen erklärt und andererseits seine Figur auf gekonnte Art weiterentwickelt. Ein weiteres Highlight des Films ist ohne Zweifel die eindrucksvolle Bodenschlacht auf Hoth, die mit zu den fesselndsten Schlachtszenen gehört, die je auf die Leinwand gebannt worden sind. Dank der Inszenierung befindet man sich als Zuschauer stets mitten im Geschehen. Des Weiteren wurden mit den Speedern der Rebellen und den imperialen AT-ATs beziehungsweise AT-STs weitere plastische Modelle für die Ewigkeit entworfen, die durch aufwändige Stop Motion-Verfahren und fantastisches Sounddesign eine ernstzunehmende Bedrohung darstellen.

John Williams untermalt die Geschehnisse ein weiteres Mal mit seinen unvergleichlichen Klängen, was Das Imperium schlägt zurück in Verbindung mit der Inszenierung, den bahnbrechenden Effekten, der Weiterentwicklung bekannter Figuren und der Etablierung neuer Charaktere zu einem mitreißenden Erlebnis macht, das Kinomagie auf allerhöchstem Niveau bereit hält.

Regie: Irvin Kershner, Drehbuch: Leigh Brackett, Lawrence Kasdan, Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Billy Dee Williams, Alec Guinness, Filmlänge: 124 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 12.10.2015




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