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E3 2015: Microsoft Pressekonferenz mit Xbox One Abwärtskompatibilität, Halo und Elite-Gamepad

Man ist es gewohnt: Vollmundige Ankündigungen vor und auf der E3. Doch Microsoft hat diesmal nicht übertrieben bei der Bekanntgabe, das Spiele Line-Up der Xbox One massiv aufzubessern.

Early Access, Retro- und Indie-Games, das Xbox-360 Portfolio:
Microsoft fokussiert auf das Wesentliche

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Wie das möglich ist? Über mehrere Wege: Zunächst, etwas umständlich von einem zeitlichen Vorsprung ausgehend, mittels Xbox One Game Preview, also einer Microsoft-Version von Steams Early Access. Damit sind nun auch auf der Xbox One Titel kauf- und spielbar, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Netter Unterschied: Die Xbox One-Spiele müssen eine Gratis-Demo vorweisen. Bestätigte Starttitel sind zunächst DayZThe Long Dark, Shelter und Elite: Dangerous.

Eine leichtere Variante, um das Spieleportfolio aufzubessern, ist sicherlich die Veröffentlichung von Spielesammlungen. Könnte sicher auch bei Microsofts Ankündigung so gesehen werden, wäre es nicht der ehemalige Nintendo-Entwickler Rare, der mit seiner Rare Replay Anthologie sein 30 jähriges Bestehen mit 30 Retro-Klassikern um 30 Dollar (also vermutlich auch 30 Euro) feiert. Am 04.August dieses Jahres dürfen dann Spieler unter anderem Blast Corps, Banjo KazooiePerfect Dark und auch den unsterblichen Joypad-Killer Battletoads neu erleben.

Weniger nostalgisch erscheint da die Ankündigung von dutzenden Titel über Microsofts (nun offensichtlich revitalisiertem) ID@Xbox Programm, dass Indie-Entwicklern das Veröffentlichen von Spielen für Windows und eben auch die Xbox One ermöglicht. Teils bekannte Schmuckstücke wie das überaus kreative Shooter SUPERHOT, das düstere Action-RPG Ashen und der bezaubernd anzusehende Plattformer Cuphead stechen dabei besonders hervor.

Die wirklich große Ankündigung Microsofts auf ihrer diesjährigen E3-Pressekonferenz ist aber sicherlich jene, das noch in diesem Jahr Besitzer von Xbox 360 Spiele diese dank neuer Abwärtskompatibilität auf die Xbox One runterladen können – ohne zusätzliche Kosten. Gekaufte Titel via Disc sind hierbei auch inkludiert. Einziges Manko dabei: Dieses Jahr sollen nur rund 100 Spiele verfügbar sein, „hunderte“ mehr sollen in Zukunft folgen – sofern Entwickler und Publisher zustimmen, wohlgemerkt. Interessant auch, das keinerlei weitere Konvertierungsarbeit notwendig sein dürfte. „Preview Members“ haben übrigens schon jetzt die Möglichkeit den Dienst zu testen, der Umfang der aktuellen Spieleliste ist jedoch bescheiden (hier zu lesen).

Wenn Konkurrenz das Geschäft belebt, kann man sich wohl auf Sonys Antwort in den kommenden Monaten (oder vielleicht auf ihrer eigenen E3-Konferenz) freuen – oder zumindest gespannt sein, wie auf diesen von Spielern lange geforderten Wunsch seitens des japanischen Konzerns reagiert wird.

Microsofts Exklusivtitel: Auf-Nummer-Sicher-gehen Blockbuster

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Der Fokus wurde klar auf das Thema Spiele gelegt (vergessen dürfte Kinect, TV-Anwendungen und dergleichen Ablenkung sein), was auch mit der Vorstellung von zugkräftigen Exklusivtiteln demonstriert wurde.

Allen voran natürlich die üblichen Verdächtigen, zunächst Halo 5: GuardiansHübscher anzusehen als die Vorgänger und natürlich auch umfangreicher (etwa der 24 Spieler „Warzone“ Multiplayer-Modus), schon am 27.10. erhältlich.

Ebenfalls als unmissverständliches Zeichen für Nachfrage und Angebot zu sehen: Die Gears of War-Reihe, bei der Microsoft, dem aktuellen Industrie-Standard folgend, nicht nur den neuesten Ableger vorstellt – Gears of War 4 betitelt, sondern auch eine (um fünf Kampagnen-Abschnitte erweiterte) Remastered-Version des ersten Teils, Gears of War: Ultimate Edition. Releasetermine sind der Winter 2016 respektive der 25.08.2015.

Auch fast schon fixer Bestandteil einer jeden Microsoft-Leistungsschau stellt ein neuer Eintrag in der beliebten Forza-Reihe dar: Forza 6 nennt sich die Fortsetzung und bietet Nachtrennen, 1080p / 60FPS Output, 24-Spieler-Rennen, Zwei-Spieler Splitscreen und 450 Fahrzeuge. Erscheint am 15.09.2015.

Rise of the Tomb Raider, (temporärer) Xbox-Exklusivtitel und neuerdings von einigen Medienberichterstattern deswegen als Antwort auf Sonys Uncharted-Reihe deklariert, darf erstmalig sein Gameplay zur Schau stellen. Eine visuell eindrucksvolle Orgie sondergleichen, wie schon der direkte Vorgänger (der übrigens noch kein Exklusivtitel war), der als Reboot der Serie fungierte.

Abermals rückt sich Rare ins Zentrum des Geschehens, diesmal mit einem neuen Projekt, welches zudem laut eigener Aussage ihr bisher ambitioniertestes sein soll: Im enigmatischen Sea of Thieves dürfen virtuelle Segel gesetzt werden und der Spieler sich vermutlich im Stil eines MMO als Pirat auf Plünderungszüge begeben darf. Erinnert an Monkey Island, Assassins Creed: Black FlagPirates of the Caribbean und wirft die Frage auf, warum eigentlich noch kein Entwickler zuvor auf diese Idee gekommen ist.

Wenn Keiji Inafune das Design für legendäre Videospiel-Charaktere entwirft (Mega Man!) und erfolgreiche Videospielserien kreiert (Dead Rising-, Onimusha-, Lost Planet-Reihe), dann darf man doch gespannt sein, wenn ein neuer  Titel (neben Mighty No. 9 natürlich) seinen Namen vor sich her trägt: ReCore wurde in Zusammenarbeit mit dem Entwicklern von Metroid Prime umgesetzt, erinnert dabei dezent an Beyond Good and Evil – oder zumindest an eine weitergedachte Fortsetzung.

Nicht exklusiv, aber im Zuge der Microsoft-Konferenz angekündigt: Dark Souls III. Kommt Anfang 2016, Fans der Serie (und/oder Bloodborne natürlich) bekommen jetzt schon schweißnasse Hände.

Auch kein Exklusivtitel, wie schon bei Entwickler Bethedas vorhergehender Pressekonferenz ersichtlich, aber aufgrund zweier Details eine Erwähnung wert: Die Xbox One-Edition von Fallout 4 wird nicht nur eine kostenlose Version des Vorgängers, das famose Endzeitspektakel Fallout 3, beinhalten, sondern auch die Möglichkeit, am PC erstellte Mods auf der Xbox One zu spielen. Ein Schritt Microsofts, die Xbox One mit einem Gaming-PC zu verschmelzen oder nur netter Gimmick. Jedenfalls: Wegweisend.

Neues Gadget für Hardcore-Gamer: Der Xbox Elite Controller

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Zuerst die gute Nachricht: Der neu vorgestellte Xbox Elite Wireless Controller dürfte wohl die Erfüllung eines jeden Pro-Gamer-Traums darstellen: Auswechselbares Steuerkreuz, wechselbare Sticks, einrastbare Schultertasten mit App-Finetuning, auf der Rückseite angebrachte und leicht wechselbare Zusatzabzüge, speichern von Einstellungsprofilen in der Cloud und lokal im Controller, dazu ein hübsches Reiseetui. Elite, allerdings. Die schlechte Nachricht: Der Preis (natürlich) beläuft sich auf 150 US-Dollar (also vermutlich 150 Euro hierzulande), zudem erst ab Oktober 2015 erhältlich. Link zur Produktseite hier.