Zur Halbzeit: Der Überblick auf unser 100 DVDs in 100 Wochen Filmfeature
Unsere filmbegeisterte Kolumnistin Jeannine hat sich im März 2014 ein geniales Feature ausgedacht: 100 DVDs aus der Cinemathek der Süddeutschen Zeitung in 100 Wochen ansehen.Ganze 50 (!) Wochen sind nun schon vergangen und nicht nur wir staunen über den Eifer, der hier sichtbar geworden ist. Mit einem – großen – Überblick lässt sich erahnen, wie viel Zeit und Arbeit (natürlich auch Vergnügen bei der Sichtung all jener Klassiker der Filmgeschichte) investiert wurde. In diesem Sinne: Chapeau – und wir freuen uns auf die kommenden 50 Werke! Hinweis: Sowohl die Bilder als auch die blau unterlegten Titel der jeweiligen Filme sind Verlinkungen zu den ausführlichen Einträgen.
100. Der Leopard
Sollte man an einem Sonntagnachmittag nichts besseres zu tun haben als komatös auf der Couch den Kater vom Samstag auszukurieren und nicht irgendeine Wiederholung von etwas läuft, das man schon gefühlte 1.000 Mal gesehen hat, dann sollte man sich Der Leopard anschauen. Alternativ dazu: Als Cineast und/oder Filmwissenschaftsstudent sollte man sich zumindest die Inhaltsangabe durchlesen, um mitreden zu können – reicht vollkommen.
99. Heat
Daher gehe ich nahtlos in meine Empfehlung über: Wer Zeit hat, um einen 164-Minuten-Film zu sehen (und dabei bitte nicht einschlafen!), der sollte sich diese wirklich nehmen. Für Heat zahlt es sich auf jeden Fall aus – De Niro und Pacino gemeinsam in einem Film sind wirklich ein Genuss, auch wenn die beiden eigentlich nur zwei ganze Szenen miteinander haben. Und vor allem ist dieser Gangsterfilm eine nette Abwechslung zu dem (teilweisen) Schrott, der einem heutzutage in dem Genre unterkommt. Wer also auf (superecht klingende) Schießereien, eine interessante Storyline und grandiose Schauspieler steht, der sollte sich Heat auf keinen Fall entgehen lassen.
98. Rio Bravo
Wer sich lustige 136 Minuten lang von einem Western unterhalten lassen will, der weder an Klischees noch an Bud Spencer-ähnlichen Szenen spart, der sollte sich Rio Bravo auf jeden Fall mal zu Gemüte führen. Wichtig dabei: Mit einer gehörigen Portion Humor und wenig Erwartung in den DVD-Player einlegen.
97. Wilde Erdbeeren
Wer nicht in den Genuss eines Benimm-Kurses gekommen ist, kann sich sein hartverdientes Geld sparen (ein paar Bier oder so, sind hier wohl gut investiert) und sich Wilde Erdbeeren anschauen. Ich garantiere dafür, wenn man aufmerksam zuschaut, hat man danach pipifeine Manieren. Ich schwöre.
96. Lost Highway
Wer sich mal so richtig in die Hose machen will, der sollte sich Lost Highway auf keinen Fall entgehen lassen. Aber Achtung: Das funktioniert wohl nur wenn es dunkel und mitten in der Nacht ist und man natürlich mutterseelenalleine vorm DVD-Player sitzt (ich gehe jetzt mal von einer gewissen Abstumpfung aus). Ansonsten ist David Lynchs Werk von 1997 wirklich nicht schlecht gemacht, vor allem den Soundtrack sollte man nicht außer Acht lassen.
95. Der Partyschreck
Und dann ist Der Partyschreck nach 94 Minuten auch schon zu Ende. Meine Empfehlung: Einfach nicht anschauen – außer man betrinkt sich genauso wie der Kellner und hat gerade echt nix Besseres zu tun.
94. Fitzcarralldo
Wer sich gesattelt mit dem Wissen rund um Fitzcarraldo eine wahnwitzige Idee in der Umsetzung ansehen möchte, dem sei der Film ans Herz gelegt. Und auch sonst gibt es einige wirklich schöne Szenen, die ich hier zwar nicht näher ausführen will, aber ich bin mir sicher, dass es sich lohnt, 151 Minuten seines Lebens in diesen Film zu investieren.
93. Die drei Tage des Condor
Insgesamt ist Die drei Tage des Condor ein netter, aber altbackener Thriller mit eher vorhersehbarer Spannung. Nichtsdestotrotz ist der Film gut gemacht, die meisten Szenen spielen im taghellen New York der 70er Jahre und auch die Leistung der Schauspieler kann sich sehen lassen. Wer also Lust auf einen Thriller mit Wählscheiben-Telefonen, schlechten Frisuren, vielen rauchenden Menschen und den damals noch stehenden Twin Towers hat, dem sei der Film ans Herz gelegt.
92. Tiger & Dragon
Für alle die ein sehr empfindsames, elegantes und edles Kino mal wieder vertragen könnten, ist Tiger & Dragon die absolut richtige Wahl. Die 115 Minuten Laufzeit zahlen sich also auf alle Fälle aus – vielleicht diese Woche gar keine schlechte Wahl, bei dem ständigen Regen und kalten Wetter.
91. Catch-22
Im Anbetracht der heutigen Lage sollte man sich wieder öfter Kriegssatire ansehen um sich noch mehr zu verdeutlichen, wie unglaublich dämlich Kriegstreiberei ist. Catch-22 schafft es auf wirklich witzige Weise, die Unsinnigkeit des zweiten Weltkrieges darzustellen – mit allen Stereotypen die ein solcher Film auch braucht. Wer besonders streberhaft sein möchte, der sollte allerdings zuerst das Buch von Joseph Heller lesen.