10 wirklich unterhaltsame Komödien – seit dem Jahr 2000 (Teil 1)
Ja, „Listicles“: Wir springen auch auf den Zug der kurz gehaltenen Listen bzw. Artikel auf, investieren dabei aber doch vergleichsweise mehr Zeit und Arbeit. Den Anfang machen die 10 unterhaltsamsten Komödien seit dem Jahr 2000.
Wir haben uns den Kopf zerbrochen: Gibt es überhaupt noch wirklich lustige Komödien, in denen man dank intelligentem Humor tatsächlich lachen kann? Oder nimmt belangloser Einheitsbrei die Überhand, der kaum noch zum mitleidvollen Schmunzeln einlädt? Von Eddie Murphy in diversen Fat-Suits bis hin zu fast jeder Adam Sandler-Produktion seit Happy Gilmore fällt einem da auf die schnelle wohl nichts ein – oder wenn, dann nur Blödsinn der Marke Movie 43. Wir haben also eine zweiteilige Liste für euch, die vollgepackt mit Filmen ist, die zumindest uns zum Lachen gebracht hat (und wir sind ja so verdammt zynisch die meiste Zeit). Humor ist immer aber bekanntlich Geschmackssache und in filmischer Form eines der schwierigsten Unterfangen – wir garantieren dennoch, das sich das Ansehen jedes einzelnen der folgenden Werke lohnt. Anmerkung: Unfreiwillig komische Filme (á la Nicolas Cage) sind von der Liste ausgenommen.
10. Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan
Was passiert, wenn man eine total übertriebene Kunstfigur auf die Realität loslässt? Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan gibt darauf die Antwort. Der geniale Komiker Sascha Baron Cohen wirft sich in Schale (siehe oben), um Amerika unsicher zu machen. Mit brutalem Humor entlarvt er die Scheinheiligkeit der Gesellschaft, indem er ihr Borat als naiv-unschuldiges-ungebildetes Negativbild entgegenstellt. Niemand möchte es zugeben, aber in fast jedem von uns steckt ja ein kleiner Borat. Cohen hält uns einen humoristischen Spiegel vor – brachial, erschreckend und subversiv. Bester Moment: Borats Konfrontation mit der „zivilisierten“ Welt sorgt für zahlreiche Highlights, aber sein Abendessen in gehobener Gesellschaft ist ein definitives Highlight.
9. Whatever Works
Whatever Works von Woody Allen ist wohl das unterhaltsamste Werk des Regisseurs seit langem. Ideal besetzt mit dem sowohl im Film als auch im realen Leben überaus zynischen wie exzentrischen Larry David (Curb Your Enthusiasm, das Mastermind hinter Seinfeld), erzählt der Protagonist selbst von seinem durch Schicksalsschläge gebeuteltem Leben. Als ob ein Selbstmordversuch und ständige Panikattacken nicht genug wären, gesellt sich auch noch die junge, naive Südstaaten-Schönheit Melody (Evan Rachel Wood) in seinen komplizierten Alltag – und bleibt von seinem Pseudo-Nihilismus (und Atheismus) unbeeindruckt. Bester Moment: Schwer herauszufiltern, ist doch Larry David selbst über den gesamten Verlauf des Film eine großartige und vor allem erheiternde Erscheinung. Ein großartiger Moment ist aber sicherlich der Bruch mit der vierten Wand, in dem David mit seinen Kollegen direkt über die Zuseher zu lästern und mit ihnen dann zu reden beginnt. Wer will mal nicht mit diesem Sonnenschein auf einen Kaffee gehen?
8. Idiocracy
Menschen werden immer dümmer. Joe Bauer (Luke Wilson) ist selbst keine Leuchte, aber er lässt sich immerhin freiwillig einfrieren und 500 Jahre später auftauen. Plötzlich ist er der klügste Mensch der Welt. Doch mit seiner enormen Intelligenz macht er der Menschheit Angst und wird bald ein Gejagter, natürlich. Idiocracy ist eine bissige Satire aus der Feder des Erfinders von Beavis and Butthead (der legendäre Mike Judge), die ihr Konzept derart auf die Spitze treibt, dass der einzige Ausweg aus dieser grenzenlosen Dummheit der Menschen oft nur lautstarkes Lachen ist. Bester Moment: President „Dwayne Elizondo Mountain Dew Herbert Camacho“, fünf-facher Ultimate Smackdown Champion, ehemaliger Rapper und Pornostar und Präsident der Vereinigten Staaten. Muss man mehr sagen?
7. Tucker & Dale vs. Evil
Tucker und Dale wollen eigentlich nur ihren wohlverdienten Urlaub in ihrer hart erarbeiteten, kleinen und vor allem weit abgelegenen Waldhütte machen. Wäre da nicht eine Gruppe wahnsinniger Teenager, die zu viele Horrorfilme gesehen haben und die beiden – etwas einfältigen – Typen für verrückte Serienkiller hält. Wer hier die wahren Monster (und auch weitaus dümmeren Figuren) sind, zeigt sich im Verlauf – und auch, dass man nicht nur nach dem äußeren Erscheinungsbild urteilen sollte. Bis dahin ist Tucker & Dale vs. Evil mit absurd-brutalen Szenen gespickt, dass man gar nicht anders kann, als sich großartig zu unterhalten. Bester Moment: Einerseits die ständige Verkettung „unglücklicher“ Momente, die zu grausamen Toden führt, die man nie vergisst. Aber der Ursprung des Ganzen ist dann ohne Zweifel ein grandioses Set-Up.
6. This is the End
Jetzt wird’s biblisch: Die Welt geht (mal wieder) unter. Mittendrin, in James Francos gigantischem Anwesen, stecken ein Haufen Hollywood-Komödianten und kämpfen unter anderem um das letzte verbleibende Milky Way, wer als erstes Emma Watson vergewaltigen oder wie der Exorzismus des Jonah Hill ablaufen wird. Jeder Schauspieler in This is the End spielt dabei sich selbst – oder vielmehr eine enorm unterhaltsame Variante davon (hoffentlich). Bester Moment: Neben dem genialen Auftritt des sexbesessene, drogenabhängigen Michael Cera sticht da natürlich fast jede Szene mit Danny McBride heraus. Die beste davon ist wohl sein (unfreiwilliger) Abschied aus dem Haus, bei dem ihm James Franco noch einen geladenen Revolver in die Hand drückt und McBride, irre wie er halt ist, gleich jeden Mitbewohner erschießen will. Klingt brutal, ist aber wahnsinnig komisch.