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Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Terminator und Austin Powers

Die Austin Powers Trilogie

Austin-Powers-©-2000-Studio-Canal-(2)

„Actually, my name is Austin Powers. Danger is my middle name.“

Wie fast jeder andere große Comedian, der den Sprung auf die Kinoleinwand erfolgreich absolvierte, trat auch der Kanadier Mike Meyers zunächst in der US TV-Show Saturday Night Live auf, um in weiterer Folge der breiten Öffentlichkeit ein Begriff zu werden. 1992 folgte dann ein erster Instant-Kulthit, tief verwurzelt im popkulturellen Bewusstsein der frühen 90er Jahre: Waynes World sollte den quirligen Komödianten zum Schauspieler werden lassen, eine schnelle Fortsetzung ein Jahr darauf seinen Erfolg sichern. Der frühe Ruhm sollte allerdings erstmal verblassen und der tatsächliche Durchbruch dann 1997 zusammen mit dem bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Regisseur Jay Roach gelingen. In einer überaus amüsanten Doppelrolle – als Protagonist Austin Powers und Gegenspieler Dr. Evil zugleich – konnte Meyers mit Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat (Der OT ist da etwas dezenter: Austin Powers: International Man of Mystery) mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen. Parodien auf Geheimagenten-Thriller der Marke James Bond hatte man ja schon einige gesehen, doch selten konnte charmanter Ideenreichtum gekonnt mit so viel augenzwinkerndem Humor versehen werden. Ein Gag-Feuerwerk erster Güte mit einer gut gelaunten Besetzung (großartig auch Will Ferrell in einer netten Nebenrolle, Robert Wagner als Number Two, Seth Green als rebellischer Scott Evil) und immer noch durchgehend funktionierenden Witzen stellt den ersten Teil der Trilogie mit Leichtigkeit auf eine Ebene mit Produktionen der Marke Zucker, Zucker und Abrahams (Airplane!, The Naked Gun, Hot Shots), wenn auch zunächst nicht an den Kinokassen.

Die Fortsetzung Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung (OT: Austin Powers: The Spy Who Shagged Me) von 1999 sollte die Qualität den Originals beibehalten, ja sogar noch in allen Belangen dieses übertrumpfen: Mehr spaßiger Wahnsinn (“Mini-Me”?), eine immer absurd-humorvollere Story rund um Zeitreisen und haufenweise Cameos überzeugten nun auch anfängliche Skeptiker der Filmreihe. Drehbuchautor und Hauptdarsteller Mike Meyers begeisterte mit einer durchgehend unterhaltsamen Komödie, die auf die Stärken der Figur(en) bzw. jener der Schauspieler setzt und dabei weder zu aufdringlich noch zu überladen wirkt – auch wenn bei all dem Slapstick der Fokus auf eine als solche zu bezeichnende Handlung gerne in den Hintergrund versetzt wird (siehe Die Nackte Kanone).

Der Fluch der Wiederholung sollte allerdings im 2002 erscheinenden Austin Powers in Goldständer (Austin Powers in Goldmember) mit voller Wucht einsetzen, denn hier waren nicht nur erste Ermüdungserscheinungen des Publikums angesichts eintretender Wiederholungen altgedienter Witze erkennbar, sondern auch ein konsequenter Mangel an Originalität. Auch hochkarätige “Gastauftritte” von in ihren Bereichen überaus geschätzten Stars wie Michael Caine oder Beyoncé Knowles konnten nicht über die schale Anhäufung ausgereizter Pointen hinwegtäuschen (eine – gewaltige – Ausnahme stellt der Film im Film, “Austinpussy”, dar, der mit einem kurzen, aber grandiosen Cameo-Aufgebot von Steven Spielberg, Gwyneth Paltrow, Kevin Spacey als Dr. Evil, Danny DeVito als Mini-Me und den überragenden Tom Cruise als Austin Powers begeistert). Der zunehmend infantilere Humor zeigte mit zunehmender Laufzeit die Schwächen des Films und weiters auch die der Filmreihe auf, der Charakter Austin Powers konnte hiermit zweifellos und mit gutem Gewissen den Zusehern gegenüber zu Grabe getragen werden. Ein vierter Teil soll zwar nun wieder in Planung sein (laut Imdb.com), Fans sollten sich aber besser damit abfinden, das die Filmreihe immerhin zwei großartige Werke hervorbringen konnte.

Marco Rauch und Christoph Stachowetz