Die 10 besten Auftragskiller
Die 13 Assassins (in 13 Assassins)
Während Forrest Whitaker als Ghost Dog noch den Code des Samurais eingehalten hat, gehen die 13 Assassins einen Schritt weiter. In Takashi Miikes überraschend fabelhaften 13 Assassins machen sich die Samurai in titelgebender Anzahl auf, um den überaus sadistischen Shogun Matsudaira Naritsugu (Goro Inagaki) zur Strecke zu bringen. Effizient, mit kühlem Kopf und überaus blutig wird der selbst auferlegte Auftrag auch ausgeführt, ohne Rücksicht auf Verluste. In einem sehenswerten, seinen Namen redlich verdienten Showdown, bei dem die 13 Auftragskiller einer Übermacht von mehr als 200 Mann gegenüber stehen, wird auch dem Zuseher bewusst, dass der Geist oftmals über den Körper triumphiert, was in weiterer Folge die Samurai automatisch auf diese Liste katapultierte.
Beatrix Kiddo aka Black Mamba aka The Bride (Uma Thurman in Kill Bill Vol.1 & Vol.2)
Gefoltert, angeschossen, vergewaltigt, lebendig begraben, gedemütigt, vergiftet und verprügelt: In Quentin Tarantinos Kill Bill bleibt der ehemaligen Auftragskillerin kaum etwas erspart. Doch wie schon Schwarzenegger in den diversen Terminator-Rollen lässt sich auch The Bride von nichts und niemanden aufhalten – und teilt ihrerseits auch gewaltig aus, wie man etwa in Kill Bill Vol.1 in der “House of Blue Leaves”-Szene besonders eindrucksvoll vermittelt bekommt. Nicht zu vergessen: Die “Five Finger Death Punch”-Technik beherrscht die agile Killerin zudem auch noch, was sicherlich in vielen Situationen (Warteschlangen im Supermarkt, Elternsprechtage, Telefonierer im Kino etc.) hilfreich sein dürfte.
Rick Deckard (Harrison Ford in Blade Runner)
Zugegeben könnte man damit argumentieren, dass Deckard in dem Sinn ja keine Menschen tötet, sondern “nur” Replikanten. Jedoch sinnieren sowohl er, als auch seine Opfer den großteil des Films darüber, was es denn nun bedeutet ein Mensch und am Leben zu sein. Gerade dieser Widerspruch zwischen dem Anfangs völlig emotionslosen und unterkühlten Deckard, einem Menschen, und dem vor Leben und Emotionen nur so strotzenden Replikanten Roy Batty (Rutger Hauer), macht ihr Duell so spannend und teils auch ambivalent. Auch wenn Deckard am Schluss keinerlei Erfolgsgefühl erlebt, er erfüllt dennoch seinen Auftrag und zieht die abtrünnigen Replikanten aus dem Verkehr, mehr oder weniger zumindest.
Agent Smith(s) (Hugo Weaving in der Matrix-Trilogie)
Wenn alle Stricke reißen, die Feuerkraft wirkungslos verpufft, einprogrammierte Bewegungsabläufe diverser Martial-Arts Kampftechniken nichts mehr nützen und auch besonders eindrucksvoll intonierte Drohungen durch dunkle Sonnenbrillen versagen, dann hilft nur Masse statt Klasse. Bereits im ersten Teil der Matrix-Trilogie hat sich der virtuelle Killer (sofern man ihn als solchen bezeichnen kann) als geradezu übermächtiger Gegner etabliert – in den Sequels entpuppt sich der nunmehr ehemalige Agent als unaufhaltsam duplizierender Virus für die Menschheit. Eine Bedrohung, die kaum zu übertrumpfen ist – und wenn, dann nur durch Selbstaufopferung. Eindrucksvoll.
Jef Costello (Alain Delon in Der eiskalte Engel / Le samouraï)
Mit nahezu krankhafter Methodik arbeitet Jef Costello (grandios: Alain Delon) in Melvilles Krimi-Klassiker Der eiskalte Engel. Obwohl er zwar eine Freundin hat, leidet er dennoch unter massiver Einsamkeit und benutzt sie eher als willkommenes Alibi. Er ist nicht dazu imstande Gefühle zu zeigen, selbst wenn man ihm eine Pistole an den Kopf hält. Somit verwundert es auch nicht, dass er genau so stoisch seine Aufträge ausführt. Aber jemand, dessen Lebensunterhalt durch das Töten anderer Menschen bestritten wird, kann es sich durchaus erlauben keinen Bezug mehr zum Leben zu haben. Gleich mit einem fiktiven, den Film einleitenden Zitat, wird Costellos innere Verlorenheit auf den Punkt gebracht: „Es gibt keine größere Einsamkeit als die eines Samurai, außer vielleicht die eines Tigers im Dschungel.“ Jef Costello ist wahrlich einer der tragischen Auftragskiller.