Jahreshighlights der Filmredaktion 2012
VERENA
Mit seiner Kreuzung aus romantischem Kitsch und brachialster Gewalt, elektrisierender Anti-Auto-Action und avantgardistischer Coolness eroberte Nicolas Winding Refns Drive am Anfang des Jahres unzählige Cineastenherzen. Das französische Regisseurs-Duo Maury/Bustillo erschuf eine phantastische Filmbestie mit unberechenbarer Angriffslust sowie abscheulicher Schönheit und erinnerte in Livid endlich wieder einmal daran, was Horror ist. Auch die dokumentarische Erzählung This Ain’t California über die 80er Jahre Skateboard-Szene in der DDR hat sich mit pulsierendem Sound, berauschender Montage und unwiderstehlicher Story ins Gedächtnis gebrannt – selbst wenn hier wohl etwas mehr gefaked wurde, als einem lieb ist. Herzergreifend erzählt uns Céline Sciamma in Tomboy von der 10-jährigen Laure, die so gern ein Junge sein möchte. Und in dem wohl zweifelsohne würdigen Abschlussfilm des Jahres – Beasts of the Southern Wild – beweist Regie-Nachwuchs Benh Zeitlin, dass man auch ganz ohne CGI die schönsten postapokalyptischen Märchen drehen kann.