The Good Life
Es ist Sommer und Zeit für Urlaub. Wer nicht die Gelegenheit hat, sich in die Ferne zu verziehen, für den hat Game-Design Guru SWERY mit einem seiner Dorfleben-Simulationen immer was parat: Wie wäre es mit The Good Life?
Ein Spiel, in dem es die grummelige New-Yorkerin Naomi Hayward in ein kleines englisches Dorf verschlägt. Es soll der glücklichste Ort der Welt sein und so liegt es an Naomis journalistischem Geschick diese Aussage zu ergründen. Die Erwartung dabei ist, dass man mit Naomis Kamera Fotos von begehrten Zielen macht. Diese werden dann auf eine Social-Media Plattform hochgeladen, wo es abhängig von beliebten Tags und Qualität der Schnappschüsse Likes hagelt.
Ein typischer Aufenthalt läuft aber meistens anders als erwartet. Nachdem es praktisch immer regnet wird Naomi am dritten Tag schon krank. Kaum scheint ein paar Tage die Sonne und die hat sich erholt, regnet es auch schon wieder und es geht von vorne lost. Bald ist sie eigentlich nur noch verkühlt. Nach etwa zwei Wochen bekommt sie dann Zahnweh. In der Nähe gibt es zwar eine Tierklinik, aber die Behandlung ist echt teuer und die Social Media-Präsenz wirft derzeit noch kaum was ab. Um nicht ins Minus zu kommen gräbt man bald nachts die Kartoffeln im Feld des Nachbarn aus um damit irgendwie über die Runden zu kommen. Doch Kartoffel alleine enthalten nicht die notwendigen Nährstoffe und so ist Naomi eigentlich permanent krank.
Während die Zeit also vergeht und Naomi einer Vielzahl an Mysterien nachgeht – die Bewohner der Stadt verwandeln sich bei Mondschein zu Katzen und Hunden, Aliens sind gesichtet, es geschieht ein Mord,etc – dreht sich der Alltag also um das Anschaffen von Geld. Lohnenswerter als die Aliens ist da schnell der Dorfpfarrer, der in seiner Bibel einen Flachmann versteckt und damit Fusel in die Dorfkneipe schmuggelt oder die reiche Schnösel-Familie, von der man auch nach Wochen noch keine Spur im ganzen Dorf gesehen hat.
Irgendwann lernt Naomi dann sich mit lokalen Spezialitäten gesund zu ernähren und auch ihr Zustand bessert sich wieder. Mit all dem Krimskrams den sie im riesigen Spielareal aufgesammelt hat, lässt sie sich eine passgenaue Jacke machen und so geht das tägliche Leben dahin. Dass dieses das Reiten auf Schafen, das Verwandeln in Katze oder Hunde und das Aufklären von Mord und Totschlag beinhaltet, sind alles nur so kleine Details am Rand.
The Good Life ist ein Open World-Spiel mit unfassbar viel Liebe zum Detail. Wie bei SWERY üblich spielt sich alles etwas hakelig, aber einen Titel wie diesen spielt man sicher nicht für das Gameplay, sondern für die schier unendlichen kuriosen Details, die am Ende schlicht und einfach die selben Erinnerungen vermitteln wie ein verregneter Urlaub.
Plattform: Switch (Version getestet), PC, PS4, Xbox One, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 15.10.2021, Link zur Homepage