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Jahrescharts der Redaktion 2018: Musik

Comeback des Jahres

Dass man über Jahrzehnte hinweg musikalisch einen stringenten Stil durchziehen kann und sich nicht verändern muss, ohne zu stagnieren oder langweilig zu werden, sondern im Gegenteil immer weiter wundervolle Musik kreieren kann, beweisen Interpol mit ihrem neuen Album Marauder  zum wiederholten Mal.

Lang ersehnt und wieder ganz anders – scheint eine typische und sehr treffende Beschreibung für neue Alben der Briten geworden zu sein. Tranquility Base von Arctic Monkeys ist jedoch im Vergleich zu AM musikalisch um einiges anspruchsvoller und genau die Art von Comeback, das die Band gebraucht hat. Ach was haben wir auf neuen Stoff von The Prodigy gewartet! Und wir wurden nicht enttäuscht – No Tourists liefert genau das, was man von Prodigy erwartet: Es enthält echte Banger, die das Niveau von früheren Tracks halten können und bringt gleichzeitig genügend neue Elemente mit, um neu und innovativ zu klingen.

Bereits im letzten Jahr hat es die fiktive Band von Musik-Ikone Damon Albarn mit dem lang ersehnten Album der Gorillaz in die Jahrescharts geschafft. Heuer veröffentlichte er überraschend ein Folgeprojekt, dass ein ebenso stringentes Konzept aufweist, wie das letzte, sich musikalisch jedoch in eine völlig andere Richtung bewegt. Auch live waren die Songs von The Now Now ein unglaubliches Erlebnis. Damon Albarn beweist, dass er noch immer ein wichtiger Player in der modernen Musikszene ist und macht Gorillaz abermals zu einem der bedeutendsten Musikprojekte unserer Zeit.


Bonustracks 2018

Der Tod von Mac Miller hat die Musikwelt dieses Jahr stark geprägt. Man könnte an dieser Stelle viele großartige Dinge über den noch großartigeren Mac Miller schreiben, aber wir verabschieden uns mit seiner letzten Videoveröffentlichung. Wie könnten wir Jahrescharts machen und dieses Album unerwähnt lassen? Der plötzliche Tod vom erst 21-Jährigen Emo-Rapper Lil Peep erschütterte die Welt im letzten Jahr. Nun wurden einige bereits veröffentlichte, sowie noch unbekannte Songs neu gemastert und auf einem letzten Studioalbum zu erscheinen. Zweifellos ein wunderbares Stück Musikgeschichte, dass für viele Artists als enorme Inspiration dient und einem das Herz beim Hören immer wieder aufs Neue zum weinen bringt. Take Care and R.I.P.!


Live-Events des Jahres

Die amerikanische Post-Punk Band Algiers spielte heuer im ausverkauften B72 eine großartige Show und zeigte eindrucksvoll, warum sie zu einen der besten Live-Acts gehören. Algiers heizten dem Publikum von Anfang an ordentlich ein. Gleich zweimal durften wir OK KID heuer live erleben. Sowohl im kleinen Rahmen bei der FM4 Radio Live Session im ORF Radiokulturhaus, als auch in der ausverkauften Arena, konnte die Band Emotionen transportieren und mit unglaublich viel Gefühl die Herzen des Publikums mühelos erobern.

Absolut legendär war der Auftritt des Kult-Duos Die Antwoord aus Südafrika. Feuer, abgespacte Kostüme und verrückte Dancemoves gepaart mit der einzigartigen crazy Musik machten das Konzert am Frequency Festival im August zum besten des Festivalsommers.


Die größten Dissapointinger

Auch wenn sie noch so viele Preise gewinnen – für uns war das lang ersehnte Album der beiden Deutschrap-Legenden Marteria & Casper eine bittere Enttäuschung. Waren auch die ersten Singles noch so vielversprechend, so ist und bleibt das Ergebnis ein Album, das inhaltslos dahindudelt und weder irgendwelchen Erwartungen standhalten kann, noch musikalisch in irgendeiner Art und Weise das halten konnte, was es versprach.

Genau jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für das Badass Deutschrap-Duo mal so richtig schön feministisch auf den Tisch zu hauen. SXTN haben sich ein Standing im Game erarbeitet und sich durch politischen Aktivismus Gehör verschafft. Doch anstatt dies als Basis zu nutzen und ein politisches Album zu droppen, haben sich die ansonsten so unzertrennlich wirkenden Girls getrennt. Und zwar um als Solokünstlerinnen richtig schlechten, musikalisch und inhaltlich gehaltlosen Sternchen-Pop zu machen. Einfach nur schade.




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