Waves Vienna 2015 (c) pressplay, Patrick Steiner (13)

Waves Vienna 2015: Der dritte Tag mit Inner Tongue, AA+ und Ebony Bones

Wer gestern nicht bei Voices for Refugees am Heldenplatz war und nicht gern ins Museum geht (Lange Nacht der Museen), der konnte am dritten Festival Tag noch ein paar feine Schmankerl erhaschen.

Wien zeigte sich am 3.Oktober ganz von seiner sozialen Seite, angefangen damit, dass über 100.000 Menschen beim Voices For Refugees Solidarität für Flüchtlinge zeigten. Großartig! Auch der Schmuse-Chor hat sich zusammengefunden um das „Schmusen im Prückel“ zu zelebrieren und für mehr Toleranz einzustehen. „Schmusen statt Abschieben“ lautete das Motto, schöner hätten wir es auch nicht sagen können.

Während in der Künstlerhaus Passage cardiochaos neue Glanznummern wie Youth has Gone zum besten gaben, ließen Inner Tongue die Herzen in dessen Basement schmelzen. Die erfolgreiche Stimmband-Operation des Sängers und die daraus entstandene Stimmung innerhalb der Band ist spür- und hörbar. Die Songs sind fantastisch arrangiert, auch wenn die Gruppe kaum Platz auf der viel zu kleinen Bühne hatte. Der Sound war perfekt abgestimmt und das Publikum applaudierte herzerwärmend.

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Im Porgy & Bess hat gestern Ebony Bones das Abschlusskonzert des Waves Vienna gespielt. Zu sagen, dass sie mit ihrem Liveset so ziemlich alle umgeblasen hat, wäre noch zu wenig gesagt. Wie ein buntes Energiebündel schmettert sie Glamrock, zuerst in regenbogenfarbenem, später in weißem Kostüm, in das regelrecht überforderte Publikum. Das war definitiv einer der schrägsten, schrillsten und besten Auftritte am heurigen Festival.

Das Zeit- Raum Kontinuum innerhalb eines Show-Case Festivals ist etwas schwer zu beschreiben, vor allem bei einer großen Anzahl an Acts wie beim Waves, wo auch noch die Venues (gefühlte) Welten auseinander sind. Da nervt es schon mal sehr, wenn sich nicht an Beginn- und Endzeiten gehalten wird. Der akribisch geplante Konzert-Wanderzirkus hinkt, wenn auch nur eine Band zu spät beginnt.

DaGamba, eine Crossover Band aus Lettland, waren eine kleine Überraschung, vor allem wenn man nicht auf Cellos steht. Von Coverversionen von Muse, bis Mashups von Metal- und Opernarien, war viel dabei. Ein bisschen zu viel für unseren Geschmack, wenn man nicht unbedingt auf so viel  Dramatik steht.

Dafür hat sich das Warten auf die österreichischen Ausnahmetalente AA+ (Austrian Apparel) gelohnt. Die Wunderbuben lassen die elektronischen Szene in neuen Glanz erstrahlen und schaffen ganz ohne leuchtenden Apfelcomputer, einen Soundteppich, der eher an einen Lynch Film erinnert als an ein herkömmliches DJ-Set. In Zukunft wird man das Duo wohl nicht mehr von so nah sehen, beziehungsweise hören können, wir versprechen großes!

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Wenn der Weg zur Party, die eigentliche Party ist, dann hatte man das Glück, die Waves Rave Tram zu erwischen. Die Stimmung war gut, die Bar noch besser. Die FM4 DJ-Line ließ keine Wünsche offen und brachte die Waves Vienna Besucher, auch am letzten Tag gut durch die Nacht. Die große Frage ist nur, warum es so etwas nicht auch ohne Festival gibt? Wien, wir brauchen eine Rave Bim!

Den Ausklang machte man im Festival Headquarter der alten Post bei Kane West, der uns gestern ein klein wenig zu anstrengend war, oder war es doch die leichte Katerstimmung nach drei Tagen Waves? Wer mutig und noch zu viel Energie übrig hatte, feierte Aftershow im Celeste. Waves du warst gut zu uns, wir kommen wieder.

(Text: Madeleine Zierlinger & Lisa Schneider)




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