10 geniale Filme mit minimalem Budget
Nicht jeder Film kann etwa wie Transformers: Age of Extinction mit genau einer Million Dollar pro Filmminute produziert werden, logisch. Mit wie vergleichsweise magerem Budget einige großartige Werke produziert wurden, ist erstaunlich. Wir haben uns zehn der besten, bemerkenswertesten (mehr oder minder Indie-)Filme rausgesucht, deren Produktionskosten sogar noch weit unter einer Million Dollar liegen.
10. Monsters: $ 500.000
Wie man in Hollywood Fuß fasst, weiß Regisseur Gareth Edwards wohl eindrucksvoll vorzuführen. Mit seinem Überraschungshit Monsters von 2010 konnte der 1975 geborene Brite Kritiker und Publikum begeistern, sein Einsatz als Regisseur des neu erschienen Godzilla-Remakes lässt auch auf Vertrauen in seine Fähigkeiten seitens geldgebender Produzenten schließen. Aber nicht nur inhaltlich und optisch vermag das post-apokalyptische Roadmovie zu überzeugen, sondern vor allem auch die Tatsache, das der Indie-Film mit – für die US-Filmindustrie – läppischen 500.000 Dollar produziert wurde. Bedenkt man das Setting und die zum Einsatz kommenden Spezial-Effekte (gegen Ende), so darf man umso beeindruckter sein, als man es ohnehin wohl nach der Sichtung schon war.
9. A Field in England: $ 500.000
Zugegeben, Bean Wheatleys neueste Produktion mag weder dem Geschmack der Masse entsprechen noch jemals außerhalb ausgewählter Programmkinos anzutreffen sein. Beides sollte jedoch keineswegs ausschlaggebend dafür sein, daß das mysteriöse Psycho-Drama A Field in England verschmäht werden sollte, stellt es doch ein außergewöhnliches filmisches Experiment dar, das den Zuseher sicherlich staunend zurück lassen wird. Ein Feld, mehrere talentierte Schauspieler, eine eindrucksvolle Ausstattung, ein Drehbuch, das seinesgleichen sucht und natürlich eine all das gekonnt unterstreichende Schwarz-Weiß-Optik samt Sinn-betäubender Schnittorgie in der Mitte des Films – zum Preis von umgerechnet 500.000 Dollar, großartig.
8. The Evil Dead: $ 350.000
Natürlich waren gigantische Megaproduktionen mit Produktionsbudget jenseits der 150 Millionen Dollar im Jahr 1981 noch nicht so allgegenwärtig wie es heutzutage der Fall ist. Dennoch mutet es eigenartig an, das vor allem Horrorfilme der späten 70er und im gesamten Verlauf der 80er Jahre auch heute noch prägend sind. Ist es der Charme begrenzter Budgets, das sich in diesen Filmen widerspiegelt? Oder doch einfach die Ungezwungenheit talentierter Filmemacher, mit allen vorhandenen Mitteln eben jene Werke hervorzubringen, die letztlich Kultstatus erlangten? Angesichts des vorherrschenden Paradigmenwechsels (Remakes, Reboots, Fortsetzungen mit höherem Budget gelten als sichere Bank in jenem Genre) darf man staunen, das ein stilistisches Meisterwerk wie Sam Raimis The Evil Dead seinerzeit mit gerade 350.000 Dollar und viel Blut, Schweiß und Tränen (wortwörtlich) seitens aller Involvierten umgesetzt wurde.
7. Mad Max: $ 350.000
Auch hier zeigt sich, das ein Kultwerk kein Megabudget für atemraubende Spezialeffekte oder Stunteinlagen braucht, um sich als solches zu etablieren. Geschick in Sachen Kameraführung, Post-Produktion und eine sichere Hand für die Besetzung zeichnet sich in George Millers Mad Max ab, der auch 35 Jahre (!) nach seiner Veröffentlichung zu begeistern vermag. Wenn das Brachland in und rund um die australische Metropole Melbourne ausreicht, um die ungewöhnliche, düster-skurrile Atmosphäre des Films in Szene zu setzen – warum sollte man es auch nicht gleich so nutzen? Ausgemusterte Polizeifahrzeuge und -Uniformen hielten das 350.000 Dollar Budget in Grenzen, sogar der Kleinbus von Regisseur Miller musste zu Beginn des Film für die halsbrecherische Zerstörungsorgie herhalten. Er dürfte es im Nachhinein nicht bereut haben.
6. Halloween: $ 320.000
Das Horror-Genre war und ist seit jeher ein Vorhof für billige B-Movies, dass aber auch Horror-Filme eine subtile, gesellschaftskritische Botschaft haben können, ist heutzutage ein offenes Geheimnis. John Carpenter erschuf 1978 mit Halloween mit minimalem Budget den ersten wahren Slasher-Film und begründete damit ein eigenes Sub-Genre, welches sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Abseits der Tatsache, dass es nur wenigen Werken dieser Art gelingt derart stark mit symbolhaften Bildern und Metaphern zu arbeiten und die meisten Filme (qualitativ) eher billige Versatzstücke sind, überrascht es dann doch, wenn man einen Blick auf die Budgets solcher Streifen wirft. Während Carpenter (der fast immer mit minimalen Budgets arbeitet) bei Halloween eher durch Einfallsreichtum und filmisches Können einen Klassiker schuf, legen Genrevertreter jüngerer Vergangenheit mehr Wert auf teure Produktionen. Selbst der erste Teil der Scream-Reihe hat überraschende 15 Millionen Dollar gekostet, beim letzten Teil waren es dann schon 40 Millionen Dollar. Und der neueste Halloween-Teil Halloween II, ein Remake/Reboot aus dem Jahr 2009, ebenfalls stolze 15 Millionen Dollar. Also billig sind Horror-Filme auch schon lange nicht mehr.