Die besten Filmreihen mit verunglücktem Finale: Indiana Jones und Batman
Wir nähern uns langsam dem (regulären) Ende unseres Filmfeatures, dafür aber mit durchaus bombastischen Werken: Indiana Jones und Batman (Hinweis für aufmerksame Leser: Diesmal ist die Nolan-Trilogie an der Reihe).
Die Indiana Jones Tetralogie
Fedora, Peitsche, ein spitzbübisches Lächeln auf den Lippen, stets einen lakonischen Spruch parat und panische Angst vor Schlangen: Das ist der Archäologe Henry Jones Jr. Besser bekannt als “Indiana” Jones und für seine Freunde schlichtweg Indy. 1981 schlüpfte Harrison Ford in Indiana Jones und der Jäger des verlorenen Schatzes (Originaltitel: Raiders of the Lost Ark) zum ersten Mal in die Rolle des abenteuerlustigen Archäologen und entdeckte prompt die Bundeslade und lieferte sich seinen ganz persönlichen Kleinkrieg mit den Nazis. Steven Spielberg, George Lucas, Harrison Ford und nicht zuletzt auch Lawrence Kasdan (der das hervorragende Drehbuch zum Film schrieb) und John Williams (der für den unvergesslichen Score verantwortlich war) gelang ein gleichermaßen unterhaltsames, wie intelligentes Meisterwerk. Ein beeindruckender Balanceakt zwischen Humor und Spannung, mit exotischem Setting und einem charismatischen Helden. Die Zuschauer waren begeistert und ein unsterblicher Held der Filmgeschichte war geboren. Der erste Teil der Indiana Jones-Reihe ist bis heute ein zeitloser Klassiker, der dank seiner denkwürdigen Bilder, einprägsamen Soundtrack und ikonischen Hauptfigur nichts an Wirkung und Qualität eingebüßt hat. Ein perfekt gemachtes Werk eskapistischer Unterhaltung.
Beflügelt durch den überwältigenden Erfolg dauerte es auch nicht lange, ehe die Forsetzung Indiana Jones und der Tempel des Todes (Originaltitel: Indiana Jones and the Temple of Doom) 1984 in die Kinos kam. Die Euphorie auf ein neues Abenteuer des tollkühnen Archäologen wurde jedoch jäh gebremst. Obwohl der zweite Teil viele Qualitäten des Vorgängers wieder aufgreift, war er doch in manchen Aspekten grundlegend verschieden. Vor allem die düstere Atmosphäre und für damalige Verhältnisse ekeligen Sequenzen waren Grund des Anstoßes. Der Humor war zwar nach wie vor vorhanden, wurde aber durch die relativ brutale Geschichte über Kinderarbeit und eine okkulte Sekte in den Hintergrund gedrängt. Wenngleich es mutig von Spielberg und Co war der Reihe eine andere Richtung zu verleihen und ein, wenn man so will, Negativ zum ersten, leichteren Teil zu machen, so war das Publikum doch gespalten und konnte den Film nicht recht akzeptieren. Mittlerweile hat sich Indiana Jones und der Tempel des Todes rehabilitiert und wird von den meisten Fans als würdige und durchwegs gelungene Fortsetzung (obwohl es streng genommen sogar ein Prequel ist, da es zeitlich vor den Ereignissen des ersten Teils spielt) akzeptiert. Im Grunde genommen, wenn man den Film als einen anderen Zugang zur Indiana Jones-Reihe sieht und annimmt, steht der Film dem Vorgänger eigentlich in nichts nach, denn alle typischen Merkmale, die diese Reihe so überaus beliebt machten, sind auch hier vorhanden.
Die Macher haben jedoch aus der damaligen Kritik an dem zweiten Teil ihre Lehre gezogen und den dritten Teil Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Originaltitel: Indiana Jones and the Last Crusade) wiederum weitaus humorvoller und leichtfüßiger angelegt. Mit Sean Connery in der Rolle von Professor Henry Jones, dem Vater von Indiana Jones, hat sich zudem ein kongenialer Leinwandpartner für Harrison Ford gefunden. Diesmal geben sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem heiligen Gral, der ewiges Leben verspricht. Wieder als Erzfeinde mit von der Partie: die Nazis. Von der Stimmung her, kommt der dritte Teil wieder viel näher an Jäger des verlorenen Schatzes heran und distanziert sich deutlich von der düsteren Atmosphäre des zweiten Teils. Stellenweise mag der Slapstickhumor, vor allem in Hinsicht auf die Nebenfigur Marcus Brody, ein wenig über das Ziel hinaus schießen, dafür überzeugt die spannungsgeladene Action auf voller Länge. Auch die Chemie zwischen Ford und Connery ist durchwegs überzeugend und sorgt für einige der besten und witzigsten Szenen im Film. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug wäre ein großartiger und würdiger Abschluss für die Reihe gewesen und hätte dafür gesorgt, dass Indiana Jones als eine der wenigen perfekten Filmreihen in die Kinogeschichte eingeht.
Wäre da nicht fast 20 Jahre (!) später ein weiterer Film in die Kinos gekommen. Die Rede ist natürlich von Indiana Jones und das Königreich der Kristallschädel (Originaltitel: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull). Bis heute stellen sich Gelehrte die Frage nach dem wieso? Wieso wurde das Publikum mit einem alternden, ungelenken Indiana Jones zwangsbeglückt? Wer hielt es für eine gute Idee Shia LaBeouf eine Rolle zu geben? Wieso muss sich Cate Blanchett mit einem lächerlichen Akzent herumschlagen? Und wer dachte ernsthaft, dass dieses Drehbuch, um Indiana Jones Suche nach einem außerirdischen Kristallschädel und einem Kühlschrank, der einen Atombombeneinschlag übersteht tatsächlich eine gute Idee war? Fragen, auf die (bisherige) Fans der Reihe wohl nie befriedigende Antworten erhalten werden. Der vierte (und hoffentlich auch wirklich letzte) Teil der Reihe macht so ziemlich alles falsch, was falsch zu machen ist. Eine konvolute Handlung, die mehr Logikfehler als Wendungen hat. Ein Harrison Ford, der sichtlich zu alt ist, um Indiana Jones weiter zu verkörpern. Und der bereits angesprochene Kühlschrank – eine Szene so haarsträubend, dass man sie selbst sehen muss, um es zu glauben. Anstatt neue Fans und eine jüngere Generation zu gewinnen, wurde sie mit dem vierten Teil eher abgestoßen (und meidet schlimmstenfalls auch die grandiosen früheren Filme). Selbst eingefleischten Indiana Jones-Fans fällt es schwer Indiana Jones und das Königreich der Kristallschädel etwas positives abzugewinnen und die meisten bemühen sich bis heute den vierten Teil der Reihe zu verkraften und schlichtweg zu vergessen. Und das will was heißen!