Zum Abschied der Playstation 2: 10 Games-Geheimtipps
Die Playstation 2. Geboren: 2000 Verstorben: 2012. Sie gehört nun offiziell zur Gattung der ausgestorbenen Konsolen, denn die Produktion wurde nun endgültig eingestellt.
Damit begibt sich eine der langlebigsten Spielekisten überhaupt in den Ruhestand und wir wollen dem betagten System noch einmal einen letzten Blick widmen. Zehn Jahre lang wurde die PS2 mit Software versorgt, viele der Titel sind dabei dank Qualität und Verbreitung doch zu Ruhm gekommen und so sollen Schmuckstücke wie Okami (zur Kritik der Ps3-HD Version), Katamari Damacy oder Ico (zur Kritik der PS3-Neuauflage) nur eine Randerwähnung finden. Ähnlich unserem Wii-Feature (zum Wii-Abschied) wollen wir ein wenig die Games beleuchten, die vielleicht nicht ganz so bekannt gewesen sind und genau deshalb noch mal einen kurzen Blick rechtfertigen.
Fahrenheit
Nicht erst mit dem PS3-Epos Heavy Rain (zur Kritik) ist es dem virtuosen Spielemacher David Cage gelungen, ein fesselndes Szenario zu entwickeln. Den Ursprung nahm das ganze bereits mit Fahrenheit, das einen packenden Thriller darstellt, der zwar gegen Ende etwas zu abrupt ins Unglaubliche abdriftet, aber trotzdem atmosphärisch für lange Zeit eine Referenz bildete.
Suikoden 3
Die Suikoden Reihe ist unter JRPG-Experten bis heute ein Geheimtipp. Der dritte Teil ist der letzte gewesen, an dem der Erschaffer der Serie, Yoshitaka Murayama, beteiligt war – und das merkt man: Unterschiedlichste Kulturen werden aus allen Winkeln betrachtet, die Handlung ist vielschichtig und fesselnd. Charaktere und Welt sind mit den Vorgängern nahtlos verknüpft, so das der einzige Wehmutstropfen ist, dass Konami keine ernste Fortsetzung der Reihe mehr ins Auge fast.
Viewtiful Joe
Heutzutage sind wir es gewohnt, dass kleine Indie-Studios uns regelmäßig mit gut durchdachten Retro-Klassikern versorgen. Bevor das aber Alltag war, stellte ein Titel wie Viewtiful Joe noch ein Unikum dar: Ein verrückter 2D-Prügler mit ausbalanciertem Gameplay und unverwechselbarem Design. Einfach solide, spaßig, rundum gelungen und deshalb auch ein Klassiker.
Xenosaga
Dass die Xenosaga-Reihe mit ihren Anime-Klischees viel zu leicht von der dichten Substanz ihres Inhalts ablenkt ist bedauerlich. Als Quasi-Sequel zum legendären PS-Kracher Xenogears gibt es in dieser Trilogie JRPG-Unterhaltung vom feinsten. Selten gab es eine so detailliert durchdachte Spielwelt und Handlung zu erkunden. Dabei bilden alle drei Teile ein zusammenhängendes Ganzes, Handlung und Entwicklung sämtlicher Charaktere wird quer durch alle Spiele nahtlos weitergeführt. Anders als bei gewissen modernen Sci-Fi-Trilogien gibt es dann nach dutzenden Spielstunden auch noch ein wohl durchdachtes und zufriedenstellendes Ende.
Shadow of Memories
Als Zeitreise-Adventure der besonderen Sorte bestach Shadow of Memories bereits ganz früh im PS2-Zyklus mit einem spannenden Prinzip: Der Protagonist wird ermordet. Ein Homukulus erlaubt ihm aber nach dem Tod in der Zeit zurück zu reisen um seinen eigenen Tod immer wieder zu verhindern, bis der Grund dafür aufgedeckt ist. Im Hintergrund einer fiktiven deutschen (!) Stadt wird eine vielschichtige Geschichte aufgedeckt, wie sie mit allen ihren überraschenden Enden für lange in Erinnerung bleibt.
R-Type Final
Wie oft kommt es vor, daß für eine erfolgreiche Reihe nach einem letzten Titel einfach der Vorhang fällt?! Im Fall des beliebten „Shmup“ R-Type ist dies passiert und der Titel war tatsächlich dann auch noch der Höhepunkt der Serie. Vor allem durch seine Vielfalt sticht R-Type Final bis heute hervor: Über einhundert Schiff-Typen gibt es freizuspielen, alle mit eigenen Waffen und Gimmicks. Selten hat ein Shmup so viel Abwechslung geboten.
Way of the Samurai
Ein Open-World Szenario für Möchtegern-Samurais! Ein paar Tage innerhalb einer altjapanischen Umgebung gibt es zu erkunden, je nach Wunsch können mit den unterschiedlichen Charakteren und Organisationen Kooperationen eingegangen werden. Einmal Durchspielen dauert nicht lange, wodurch es besonders verlockend ist, die unterschiedlichen Rollen auszuprobieren und die unzählbaren Kampfstile freizuschalten.
Disaster Report
Im Grunde definiert sich ein Spiel immer über seine Gegner – Was gibt es zu bekämpfen und Warum. Bei Disaster Report ist der Kontrahent eine Naturkatastrophe und zwar völlig ohne weitere Schnörkel. Der Spieler durchstreift eine sich im Untergang befindliche Metropole, balanciert bei Erdbeben über kollabierende Brücken und bahnt sich seinen Weg quer durch versinkende Häuserschluchten. Tollpatschige Kontrollen und eine verwaschene Optik sind vergeben, wenn man knapp einen einstürzenden Gebäude entronnen ist, dessen überwältigende Größe und Masse das Spiel hervorragend zur Geltung bringt. Noch unbekannter, aber genauso empfehlenswert: Das Sequel Raw Danger.
Rez
Als eines der ersten Spiele, das dynamische elektronische Musik direkt mit Gameplay verknüpft, ist Rez bis heute noch ein Klassiker. Wenige Titel bleiben durch ihre Kreativität so in Erinnerung wie Rez, das übrigens in HD für Xbox Live Arcade erschienen ist. Solider Shooter-Spaß in psychedelischem Gewand.
Gregory Horror Show
Dieser Titel bietet neben seinem völlig eigentümlichem Design solide Adventure-Kost im Stil von Zelda: Majora’s Mask. Zum Lösen der Aufgaben müssen Hotelgäste gestalkt werden, ihre Eigenheiten werden durchs Schlüsselloch ausgehorcht und ihr Tages-Zeitplan wird akribisch ausgenutzt, um ihnen Seelen abzunehmen und dem Tod zu überreichen, der übrigens aus Schweden kommt. Kurios.