Jahrescharts der Redaktion 2016: Games (Teil 1)
Ungerechtfertigster Hype
Selten spaltet ein Titel die Geister wie der Indie-Hit Firewatch. Ein Spiel, dem eine gewisse Qualität in seiner Machart nicht abzustreiten ist und doch bleibt am Ende nichts außer Enttäuschung. Es ist eben eine Kunst, eine Atmosphäre aufzubauen und die Erwartungshaltung des Spielers in eine gewisse Richtung zu lenken. Eine gänzlich andere Aufgabe ist allerdings daraus einen konsistenten roten Faden zu drehen und das Ganze dann auch noch zufriedenstellend aufzulösen. Das Finale von Firewatch ist eine einzige anti-klimatische Katastrophe und das ändert sich auch nicht durch den Umstand, dass der Titel von einem kleinen bemühten Indie-Team auf die Beine gestellt worden ist. Ja, kein Weg führt dieses Jahr an Pokemon Go vorbei – Oder doch? Leider verträgt sich die klassische StartUp-Strategie von Niantic wenig mit den Qualitätsansprüchen, die treue Nintendo-Fans gewohnt sind: Das Spiel tritt zum Launch an ohne Content, ohne Features und ist abseits des beispiellosen Medienechos eine herbe Enttäuschung. Schade dass das breite Publikum, das mit Pokemon Go zum ersten Mal in die bunte Gamingwelt taucht, nur einen so lauen oberflächlichen Aufguss geboten bekommt.