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Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Uni Wien

Die Schule ist vorbei, bei den Burschen der Dienst fürs Vaterland bei Bundesheer oder Zivildienst abgeleistet und die Entscheidung, welche Studienrichtung für die weitere Zukunft ausgewählt wird, naht. Um vorab ein wenig universitäres Flair zu schnuppern, präsentieren wir eine unserer Lieblingsstudienrichtungen. Die Studienrichtung „Theater-, Film- und Medienwissenschaften“ (kurz: TFM) an der Universität Wien ist mit über 3700 im Diplom- und Doktoratsstudium inskribierten Studenten eine der beliebtesten, was auch die hohe Anzahl von durchschnittlich 600- 800 Erstsemestrigen bestätigt. Doch was erwartet wissensdurstige Neulinge auf der TFM, welche Berufszweige können mit einem Abschluss eingeschlagen werden und wie sieht die Lehre dort überhaupt aus.

Einige Erklärungen zur neuen Studienordnung

Seit der Umstellung auf die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge im Wintersemester 2009/2010 befinden sich alle Neuzugänge automatisch in dieser neuen Studienordnung. Wo zuvor noch die klassische Aufteilung von ersten und zweiten Studienabschnitt mit je vier vorgesehenen Semestern und dem Abschluss (nach der Diplomarbeit) als Magister/ Magistra der Philosophie (Mag. phil.) gültig war, ändert sich nun einiges: Bisher mussten für den Abschluss im alten Plan 120 Semesterstunden vorgewiesen erreicht werden, die nun durch 180 ECTS-Punkte quasi ersetzt werden. Diese ECTS-Punkte (European Credit Transfer and Accumulation System) sind nichts anderes als Leistungsnachweis-Einheiten, die überregional und grenzüberschreitet einen Vergleich zu anderen Hochschulen ermöglichen sowie den Stundenaufwand zum Erreichen eines Studienziels definieren sollen. Ein ECTS-Punkt entspricht 25 Arbeitsstunden, die für den Besuch von Lehrveranstaltungen sowie deren Vor- und Nachbereitung aufzuwenden sind. In der Praxis heißt das eigentlich nur, dass neben den einzelnen Semesterstunden auch die ECTS aufgeführt werden (man sich aber nun vor allem diesen orientieren kann). Seminare, bei denen Mitarbeit erforderlich ist, haben in der Regel aufgrund des höheren Aufwands mehr ECTS-Punkte als Vorlesungen. Durch die Umstellung ändert sich auch die Studiendauer zum Erwerb eines Titels: Absolventen des Bachelorstudium erhalten nun (im Idealfall) nach sechs Semestern einen „Bachelor of Arts“ (BA), der als erster, berufsqualifizierender Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells gedacht ist.

Der Aufbau des Studiums

Das Bachelorstudium an der TFM umfasst verschiedene Module, die aufeinander aufbauen. Hier ist zwischen Pflicht-, Aufbau- und Vertiefungsmodulen zu unterscheiden. Ihr beginnt mit den Pflichtmodulen aus der Studieneingangsphase (STEP) sowie den Gruppen „Aufbau“, „Vertiefung“ (jeweils nacheinander) und „Theater-, Film- und Mediengeschichte“; sucht euch drei Themengebiete aus dem Wahlmodul „Ergänzung“ zur – richtig geraten – Ergänzung eurer Interessensschwerpunkte aus; absolviert bei anderen Studienrichtungen weitere frei wählbare Fächer (oder ihr lasst auch eure fachspezifische Praxis, sprich Joberfahrung anrechnen) und sammelt dabei über die einzelnen Vorlesungen, Übungen und Proseminare die nötigen ECTS, schreibt zwei Bachelorarbeiten (je ca. 15-20 Seiten) und – schwupps, fertig. Hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht – werft einfach einen Blick auf die Grafik und lasst euch von den hübschen Farben leiten! Ergänzend sollte der schlaue Jung-Student die Studienberatung am Anfang des Semesters aufsuchen, dort gibt es immer engagierte Burschen und Mädls, die einem gerne bei der Gestaltung des Studienplans helfen. Ein Blick auf www.thewi.at oder http://studentpoint.univie.ac.at/ ist auch nützlich!

Inhalt und Berufsfelder

„Im Bachelorstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft werden theatrale und mediale Prozesse in kulturwissenschaftlicher Perspektive untersucht. Gelehrt werden Geschichte, Theorie und Ästhetik von Theater, von Film, von Einzelmedien wie Fotografie, Radio, Fernsehen, Internet sowie deren intermediale Bezüge.“ – so steht es in der Studienbeschreibung. Die dadurch möglichen  Berufe sind vielfältig: Im Bereich Theater und Film: Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit, Disposition, im künstlerischen Bereich oder in Leitungsfunktionen; bei Radio und Fernsehen: Redaktion, Gestaltung, Administration; im wissenschaftlichen Bereich: an Universitäten, in Bibliotheken, Archiven, Museen, in der Projektforschung; in der Theater- und Medienpädagogik: Kinder- und Jugendtheater, Altentheater, Behindertentheater etc.; Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit; Kunst-, Kultur- und Projektmanagement, Kulturpolitik, Verlagswesen, User Interface Design im Bereich der neuen Medien und Medienkunst. Wer mehr Hintergrundinfos haben will, kann einfach mal einen Blick auf das jetzige Vorlesungsverzeichnis der TFM werfen und sich dort ein wenig umsehen: http://tfm.univie.ac.at/

Falls ihr euch nun für ein Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft auf der Uni Wien entschieden habt: Gratulation und viel Spaß dabei!




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