Billard, Poker und Co – Wenn Filme einen Boom auslösen
Von Zeit zu Zeit erleben die unterschiedlichsten Sportarten oder Trends einen regelrechten Boom. In der Regel hängt dieser mit dem Erfolg eines Sportlers oder einer Mannschaft in einer bestimmten Disziplin zusammen. Ob Henry Maske im Boxen, Boris Becker im Tennis oder Michael Schumacher in der Formel 1 – diese Spitzensportler haben ihren Sportarten zu einem echten Boom verholfen. Aber auch auf der großen Leinwand können wahre Trends geboren werden. Wir stellen ein paar echte Filmklassiker vor, die gewisse Trends ausgelöst haben.
Billard und die Farbe des Geldes
Billard fristete lange Zeit ein Dasein als Randsportart. Doch der Film „Die Farbe des Geldes“ von Martin Scorsese sorgte 1986 für einen wahren Billard-Boom. Paul Newman nimmt als alternder Billardstar einen aufstrebenden Billardspieler, gespielt von Tom Cruise, unter seine Fittiche. Die fesselnde Geschichte rund um das Billardspiel in Atlantic City trug dazu bei, dass Billard eine neue Wertschätzung und Popularität erfuhr. Immer mehr Menschen entdeckten das Spiel für sich. Vielerorts schossen Billardhallen aus dem Boden und ebneten dem Spiel den Weg in die breite Öffentlichkeit. Die Farbe des Geldes half auch, das Image des Billardspielers, von einem Nischenhobby zu einer respektablen Sportart zu verändern. Die Snooker-Variante des Spiels gehört heute auch im TV zu den beliebtesten Sportarten bei Sportsender wie Eurosport.
Poker und Casino Royale
2006 erschien in „Casino Royale“ mit Daniel Craig ein neuer James Bond auf der Leinwand, welcher uns bis 2021 begleiten sollte. Doch es war nicht nur die Bond-Frischzellenkur, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich zog. Der Film enthält auch einige der aufregendsten Pokerszenen in der Filmgeschichte. Die Texas Hold’em-Pokerspiele zwischen Bond und dem Bösewicht Le Chiffre sorgten für wahren Nervenkitzel und brachten das Pokerspiel zurück ins Rampenlicht. Zu dieser Zeit wurden zudem immer häufiger die heute fast schon obligatorischen Bonus-Angebote für Online Casinos vorgestellt. Immerhin erfolgte auch online ein regelrechter Run auf die Pokertische und eine gratis Bonusrunde ist perfekt für viele Neu interessierte. Auch im TV erlangte das Glücksspiel Hochkonjunktur. Stefan Raab richtete beispielsweise eine regelmäßige TV Total Pokernacht aus, bei der Stars und passionierte Pokerspieler gegeneinander antraten. Und auch Sport1 nahm damals die wichtigsten Pokerturniere ins Programm auf.
Basketball und Weiße Jungs bringen’s nicht
In den 1990er Jahren stiegen Basketball und die NBA zu einer globalen Sportart auf. Dieser Aufstieg hängt natürlich eng mit dem Namen Michael Jordan zusammen. Aber auch der Auftritt des „Dream-Teams“ bei Olympia 1992 in Barcelona hat einen regelrechten Basketball-Hype ausgelöst. Befördert wurde dieser noch durch die im selben Jahr erschiene Komödie „Weiße Jungs bringen’s nicht“. Der Film mit Wesley Snipes und Woody Harrelson in der Hauptrolle handelt von Freundschaft und Verrat auf und neben dem Platz. Vor allem Streetball hat dank „Weiße Jungs bringen’s nicht“ einen regelrechten Boom erfahren.
Leichtathletik und Chariots of Fire
Die Leichtathletik kann gut gerne als das Herzstück der Olympischen Spiele betrachtet werden. Trotz ihrer langen Tradition fristen die Wettkämpfe der verschiedenen Disziplinen abseits von Olympia allerdings nur ein Randdasein. Vor allem im Vergleich zu publikumswirksamen Sportarten wie Fußball oder Basketball. Doch 1981 rückte der Film Chariots of Fire die Leichtathletik in den Fokus. Der Film erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte zweiter Sportler, auf dem Weg zu den Olympischen Sommerspielen von Paris 1924. Vor allem die ikonischen Zeitlupen-Sequenzen haben mittlerweile Kultstatus erlangt. Die dazugehörige Titelmelodie von Vangelis wird heute immer wieder zu den verschiedensten Anlässen verwendet. Bei den Oscar-Verleihungen im folgenden Jahr wurde Chariots of Fire dann auch zum besten Film des Jahres ausgezeichnet. Für viele Leichtathleten und Olympioniken war Chariots of Fire der Auslöser für den Weg in die Leichtathletik.
Rucksack-Tourismus und The Beach
Als der Abenteuerfilm The Beach im Jahr 2000 in die Kinos kam, löste dies ein wahren Thailand-Boom aus. Der Film von Danny Boyle erzählt die Geschichte mehrerer Rucksack-Touristen in Thailand. Leonardo DiCaprio erhält die Karte zu einem geheimen, aber wundervollem Strand. Doch einmal dort angekommen, merken die Reisenden schnell, dass sie nicht allein im Paradies sind. Es entwickelt sich ein packender Thriller. Nicht nur aufgrund der innovativen Erzählweise und der tollen Bilder ist The Beach schnell zu einem modernen Klassiker avanciert. Der titelgebende Strand, der Maya Beach, auf der Inselgruppe Phi Phi ist in der Folge von Rucksack-Touristen aus der ganzen Welt angesteuert worden. Der immer noch anhaltende Thailand bzw. Bali-Hype hat seinen Ursprung auch im Film The Beach.
Die oben genannten Beispiele zeigen, dass ein Film nicht nur einer Sportart zu neuer Aufmerksamkeit verhelfen kann, sondern auch Orten, Modetrends oder Spielen. Netflix hat dies zuletzt beispielsweise auch mit der Serie Drive to Survive bewiesen. Die Formel-1-Doku erschloss ganz neue Zielgruppen für Königsklasse des Motorsports.