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Dunkler Klassiker: Batmans Rückkehr

Mit „The Batman“ schwingt sich Robert Pattinson derzeit durch das Heimkino und bringt in Matt Reeves düsterem Comic-Chaos den Bildschirm zum Beben. Von der fantasievollen Gothic-Mär ist in dem rachegetriebenen Feldzug wenig übrig geblieben, was den Filmspaß auf ein deutlich erwachseneres Niveau hebt. Grund genug, sich an die Anfänge und trotzdem einen der besten Teile der Reihe zu erinnern: „Batmans Rückkehr“.

Ben Affleck („Tiefe Wasser“), George Clooney („The Midnight Sky“), Christian Bale („American Hustle“), Henry Calvill („Enola Holmes“) oder Val Kilmer („The Saint – Der Mann ohne Namen“) : In den Batman-Anzug sind in den vergangenen Jahren viele Schauspieler geschlüpft und haben die Comic-Figur aus der Feder von Bob Kane zum Leben erweckt. Während einige wegen ihrer intensiven Darstellung gefeiert wurden (Bale, Cavill), mussten andere aufgrund ihrer miesen Darbietung (Clooney, Kilmer) ziemlich herbe Kritik einstecken. Was alle Darsteller jedoch verband: Sie mussten sich dem Vergleich mit „Erst-Batman“ Michael Keaton („The Founder“) stellen.

Der heute 70-jährige Darsteller wagte sich 1989 erstmals unter der Regie von Tim Burton („Charlie und die Schokoladenfabrik“) im schwarzen Anzug vor die Kamera. Neu, ungewohnt und erfolgreich: Keaton überzeugte im Kampf gegen den Joker und durfte drei Jahre später in der Fortsetzung „Batmans Rückkehr“ noch einmal durch Gotham City streifen. Statt Gegenspieler warten nun zwei Bösewichte aus der langen Liste der Feinde auf Batman alias Bruce Wayne: Pinguin (Danny DeVito) und Catwoman (Michelle Pfeiffer) machen der Fledermaus das Leben schwer.

Opulente Gänsehaut-Oper

Tobte sich Regisseur Tim Burton in Teil 1 schon nach Lust und Laune in Sachen Set-Design aus, so toppte er sein Faible für opulente Kulissen und ausgefallene Inszenierungen in „Batmans Rückkehr“. Die Figur des Pinguins gab ihm die Option, eine wunderbare Eiswelt in Gothams Zoo zu erbauen, die Staunen und Gänsehaut zugleich bescherte. Danny DeVito („Matilda“) watschelte in diesem Umfeld in Höchstform, wodurch der ungewöhnliche Charakter bis heute nicht besser dargestellt werden konnte. Selbst DeVito wünscht sich persönlich, dass er noch einmal in die Rolle zurückkehren könnte. Colin Farrells Version in Reeves „The Batman“ bleibt dagegen erschreckend farblos.

Generell schien Burton seine Liebe zum Detail und gotischen Bauten in der Fortsetzung noch besser und eindrucksvoller darstellen zu wollen. Die Sets sind größer, deutlich comichafter und mit viel Leidenschaft zum Morbiden designt, was sich auch in der Story niederschlägt. Ein Stil, der schon in „Beetlejuice“ oder „Edward mit den Scherenhänden“ auffiel und in „Sleepy Hollow“ oder „Sweeney Todd“ perfektioniert wurde.

Verbrecherjagd statt Rachegelüste

Was „Batmans Rückkehr“ als einen der besten Teile der Reihe zusätzlich auszeichnet, ist die Tatsache, dass sich die Figur Bruce Wayne teilweise als Rächer für das Gute sieht. Die bittere Ernsthaftigkeit, die in der „The Dark Knight“-Reihe im Vordergrund steht, ist vorhanden, aber kommt in dosierter Form zum Vorschein. Der Spaß an Batman steht im Vordergrund und ermöglicht eine besondere Mixtur aus Comicverfilmung, Unterhaltung und rasanter Verbrecherjagd.

Nachdem Joel Schumacher („Nicht auflegen!“) das Erbe der Batman-Filme mit seinen farbenfrohen wie kommerziellen Flops „Batman Forever“ und „Batman & Robin“ belastete, stellte Burton mit der Rückkehr der Fledermaus die Parameter endgültig wieder auf Erfolg. Für Fans hat „Batmans Rückkehr“ umso mehr einen hohen und berechtigten Stellenwert in der Serie um die Fledermaus.