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Labo VR

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DIY

Nintendo Labo geht in die vierte Runde! Waren schon alle drei bisherigen Sets bereits gespickt mit noch nie gesehenem Ideenreichtum, so setzt man dem Ganzen tatsächlich nochmal eins obendrauf: Diesmal bastelt sich der Spieler ein voll funktionsfähiges VR-Headset. 

Das Prinzip von Google Cardboard kennt man ja: Simple Plastik-Linsen werden bei einem mobilen Gerät mit einer Papp-Konstruktion zusammen gehalten und erlauben es dem Spieler so in virtuelle Welten zu tauchen. Die Idee, dies auf das portable Switch-Display anzuwenden ist noch nichts besonderes, aber Dank des genialen Labo-Konzepts gelingt es Nintendo noch eine Dimension draufzusetzen. Der Spieler baut zusätzlich zum Headset noch eine Vielzahl von speziellen Controllern, die allesamt das Erlebnis mit einzigartigen Elementen anreichern.

Physisches Feedback ist dabei die Geheimzutat, die dem virtuellen Erlebnis eine gewisse Nintendo-Note verleiht und so selbst im Vergleich zu teuren High-End-Geräten etwas Neues zu bieten hat. Von einer Shotgun zu einem Wind-Paddel über eine Kamera: Jedes Gerät bereitet wie gewohnt zuerst beim Zusammenbauen Spaß, in weiterer Folge werden mit zahlreichen einfallsreichen Designdetails ganz spezielle virtuelle Minispiele bestritten.

Diese Sammlung an Spielen bietet einen erstaunlich umfangreichen Besuch im VR-Bereich und reicht von rasanten Shootern bis hin zu Kreativ-Einlagen, die Zeichnen in 3D ermöglichen. Selbst ein paar VR-Filmclips gibt es zu bestaunen – im Grunde bekommt man ein allumfassendes VR-Paket zu einem Preis der sich sehen lassen kann. Wer wirklich Zeit investieren möchte, der kann sich mit dem Spiele-Editor beschäftigen, um eigene Minispiele nach Vorbild einer riesigen Sammlung zu bauen.

Doch nicht nur der Umfang der Software ist erstaunlich, auch der von Labo VR dargebotene Feinschliff beeindruckt. Die meisten Spiele haben zum Beispiel Multiplayer-Varianten, bei denen zwei Spieler abwechselnd in das VR-Gerät blicken – eine interessante Abwechslung zur sonst gezwungenen Isolation, die das neue Medium mit sich bringt. Wem übel wird, der kann den VR-Aspekt weglassen und das Display wie ein Wii U-Pad verwenden. Als Krönung bekommen Nintendo-Blockbuster der Marke Super Mario und Legend of Zelda noch VR-Updates verpasst und lassen sich künftig also auch in VR genießen. An Details wie diesen merkt man die Arbeit, die in dieses Produkt geflossen ist.

Labo VR ist ein Virtual-Reality-Spielplatz zum kleinen Preis, vielleicht eines der intelligentesten Entertainment-Produkte, die es je auf den Ladentischen gab. Nicht nur VR, spielt die Games-Sammlung alle Stärken der ohnehin schon genialen Labo-Reihe aus. Wer eine Switch besitzt und sich nicht wenigstens Labo VR aus der Reihe zulegt, der hasst Spaß. In einem Jahr, in dem ohnehin nicht viel los ist, führt daran kein Weg vorbei.

Plattform: Switch (Version getestet), Spieler: 1-2, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 12.04.2019, Link zur Homepage