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Super Mario Maker for Nintendo 3DS

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DIY Plattformer

Super Mario Maker war letztes Jahr der Herbst-Hit auf der Wii U – ein spaßig zu bedienender Mario-Leveleditor mit der Möglichkeit, die erstellten Levels online zu teilen. Sofort hat sich eine Community gebildet, die fleißig untereinander getauscht hat. 

Freunde schickten sich Codes, Let’s-Player spielten die Levels ihrer Fans, und es wurde freudig über Leveldesign diskutiert. Nintendo-Fans, die keine Wii U zu Hause, sondern nur einen 3DS in der Tasche hatten, mussten dem Treiben neidisch zusehen – bis jetzt, so scheint es, denn Super Mario Maker hat endlich seinen Weg auf die Handheldkonsole gefunden. Nun, nicht ganz. Reden wir gleich über den Elefanten im Raum: In Super Mario Maker auf dem 3DS kann man zwar wie in der Wii U-Version seine eigenen Levels kreieren, aber man kann diese weder im Netz teilen noch gezielt jene von anderen spielen.

Der einzige Weg, Levels zu teilen, ist lokal oder per StreetPass – und in beiden Fällen braucht man jemanden mit einem 3DS und einer Kopie von Super Mario Maker in der Nähe. Einen bestimmten Level auszuprobieren, etwa eine Empfehlung oder den eines Bekannten, ist unmöglich. Levels nach Rating, Popularität oder Tags geordnet zu durchstöbern ist ebenfalls unmöglich. Man kann sich nur jeweils eine zufällige Auswahl von Nintendo als “gut” befundener Levels anzeigen lassen. (Und genau wie Nintendos berüchtigtes „Seal of Quality“ in den 80ern sagt das wenig über die tatsächliche Qualität aus, sondern gerade einmal, dass man sie durchspielen kann ohne die Explosion der Konsole zu riskieren.)

Es ist eine Entscheidung, die so verrückt, so absolut nicht nachvollziehbar ist, dass sie nur von Nintendo kommen kann. Der eigentliche Selling Point der Wii U-Version – das Teilen von Levels mit Freunden – geht komplett verloren, und der an sich wunderbare Editor wird damit praktisch wertlos. Wozu einen Level erstellen, wenn ihn nie jemand spielen wird?

Nintendos Antwort darauf ist die „Super Mario Challenge“: Statt wie auf der Wii U nur eine Handvoll Beispiellevels mitzuliefern, gibt es hier gleich ein komplettes Mario-Abenteuer aus 100 Levels, aufgeteilt auf 18 Welten. Das ändert die Sache natürlich schlagartig: 100 neue 2D-Mario-Levels von Nintendo? Zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder abseits des ausgelutschten New Super Mario Bros-Stils?

Und die Levels sind auch noch richtig gut: Zum einen kommen sie kurz und knackig daher wie in Super Mario Bros. 3, eignen sich somit perfekt für eine Straßenbahnfahrt. Zum anderen gelingt es ihnen famos, Elemente aus Marios Jump-and-Run-Vergangenheit einfallsreich zu variieren und mit neuen cleveren Twists und Gimmicks aufzufrischen. Zusätzlich kann man in jedem Level zwei Medaillen gewinnen, wenn man bestimmte Aufgaben erfüllt, von „Sammle 300 Münzen“ bis „Komm ins Ziel ohne jemals auf dem Steuerkreuz nach links zu drücken“.

Wer also eine gewaltige Ladung neuer fantastischer Mario-Levels von Nintendo spielen will, der darf sich freuen und zugreifen. Wer sich aber primär für den Leveleditor interessiert (was einige sein werden, denn das Programm heißt ja immer noch Super Mario MAKER), der sollte von dieser Version die Finger lassen. Zuletzt sei gesagt, dass Nintendos neue Konsole, die Switch, gar nicht rasch genug kommen kann, um endlich den Graben zwischen Konsole und Handheld zu schließen und das Zeitalter tragisch verkrüppelter Umsetzungen wie dieser zu beenden.

Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 3, Release: 02.12.2016, supermariomaker.nintendo.com