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Kill Bill Vol. 1

6
Action

Kill Bill Vol. 1 ist der erste Teil von Quentin Tarantinos Schwertkampf-Rachefantasie-Epos und Martial-Arts-Hommage.

Das Werk führte schon beim Erscheinen zu Diskussionen bezüglich Qualität und Bedeutung, es wirkt aber auch jetzt noch etwas unstimmig und ist sicher nicht Tarantinos bester Film. Ein kurzer Storyabriss: „Die Braut“, von Ex-Mann Bill (David Carradine) und dessen blutrünstigen wie skrupellosen Anhängsel gemarterte Uma Thurman, begibt sich auf einen blutigen, alles vernichtenden Feldzug, um sich und ihr (vermutlich?) getötetes Baby zu rächen – und metzelt alles nieder, was sich ihr in den Weg stellt.

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Kill Bill beginnt verhalten, mit langsamem Erzähltempo. Wie immer klaut Tarantino von überall zusammen: Hier – offensichtlich – bei Martial-Arts-Filmen, Asia-Kino generell, und (wie meistens, bezüglich Erzählstruktur) beim Western. Er enthält viele gewohnte Ingredienzien des Tarantino-Kinos: Gewaltszenen, massig Blut, in die Story eingewobene Pop- und Rock-Musik, ins Scheinwerferlicht gestellte Dialoge – alles auf dem Grundgerüst eines Western-Plots. Leider wirkt Kill Bill etwas zusammengestückelt, der rote Faden der Geschichte fehlt.

Positiv herauszustreichen sind teils gelungene und lustige Dialog-Szenen (z.b. die „Sake-Szene“ im Sushi-Restaurant bei der Ankunft der Braut in Japan), ein paar eingebaute inszenatorische Gags (Wechsel auf Schwarz-Weiß, um zu viel Blut-Rot zu verhindern) sind ganz amüsant. Insgesamt wirkt Kill Bill sehr Comic-haft, was durch einen genialen Anime-Einschub („Die Herkunft von O-ren-Ishii“) bestätigt wird.

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Die Vorbereitung auf Vergeltung erfolgt bei Hattori Hanzo, dem Schwertschmiedemeister – zu den Klängen von James Lasts The Lonely Shepherd, die Rache selbst erfolgt eiskalt beim finalen Western-Showdown im Schnee. Damit endet Kill Bill: Vol.1 wie die meisten Tarantino-Streifen, wirkt insgesamt aber etwas durchwachsen und zu langatmig, er ist sicher nicht sein Meisterwerk.

Regie und Drehbuch: Quentin Tarantino, Darsteller: Uma Thurman, David Carradine, Lucy Liu, Laufzeit: 106 Minuten, DVD-Release: 22.10.2011