Mercenary-Kings-©-2014-Tribute-Games-(1)

Mercenary Kings

6
Action

Die Controls von klassischen Mega Man Titeln, das Loot-System von Monster Hunter und der Stil von Metal Slug. All das versucht Tribute Games mit Mercenary Kings in einem Spiel zu vereinen. Schafft es das Studio mit seiner Eigenkreation, an den Erfolg jener Titel anzuknüpfen?

Der Spieler übernimmt wahlweise die Rolle von „Empress“ oder „King“, welche kürzlich bei einem Einsatz gegen die Militärorganisation CLAW ums Leben gekommen sind, aber dank des Mandragora Projects wieder unter den Lebenden weilen. Wie immer liegt es am Spieler, die Handlungen der Organisation zu unterbinden und die Welt vor dem drohenden Untergang zu retten. All die düsteren Momente der Story werden durch den Dialog aufgeheitert, welcher es schafft, immer wieder für den einen oder anderen Lacher zu sorgen.

Um CLAW zu stürzen wird der Spieler durch insgesamt einhundert Missionen geschickt. Diese sind in verschiedene Tiers gegliedert, welche mit steigendem Militärrang und durch das Bezwingen von Bossen freigeschaltet werden. Zu den häufigsten Aufgaben zählen das Retten von Geiseln, das Sammeln einer speziellen Menge an Materialien und die Beseitigung eines gewissen Gegnertyps oder Bosses. Jede der Missionen ist zeitlich begrenzt (der Timer variiert von 10 bis 30 Minuten), allerdings kommt es nur selten vor, dass man Gefahr läuft, einen Auftrag aufgrund mangelnder Zeit erneut versuchen zu müssen.

Wenn der Fall der Zeitüberschreitung jedoch eintritt, ist es umso frustrierender, da dies meistens auf das schnelle Respawnen der Gegner – sobald man den Bildschirm in eine beliebige Richtung verlässt, findet man dieselben Gegner bei der Rückkehr wieder vor-, oder das Flüchten eines Bosses zurückzuführen ist – sollte man diese nämlich nicht schnell genug auf den ersten Anhieb erledigen, verkriechen sie sich in ein anderes Gebiet, wodurch das Respawn System zum Problem wird. Außerdem können die vom Spiel gestellten Aufgaben augrund der Tatsache, wegen des zügigen Respawnens auf dieselben Gegnertypen in Szenarien zu treffen, welche sich – wenn überhaupt – nicht sonderlich von dem Austragungsort der vorherigen Missionen unterscheiden, immer wieder mehr lästig als unterhaltsam wirken.

Hier versucht das Crafting-System Abhilfe zu schaffen. Zur Auswahl stehen Handguns, Assault Rifles, Shotguns, Sniper Rifles, Machine Guns, Sub-Machine Guns und auch das Messer des Spielers kann upgegradet werden. Diese Waffen können weiters nach Belieben modifiziert und mit verschiedenen Typen an Munition versorgt werden. Was in einem Aspekt des Spieles vermisst wird, findet sich somit in einem anderen im Überfluss: Variation. Doch auch dieser Freiraum wird – um den Spieler nicht übermächtigt erscheinen zu lassen – bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt, denn je größer und kraftvoller die Waffe, desto langsamer bewegt und niedriger springt der Mercenary. Auch die Ladezeiten hemmen den Spielspaß: Für das Starten eines Levels muss man mit einem bis zu 30 Sekunden andauernden Ladebildschirm rechnen, dasselbe wiederholt sich nach dem Ende der Mission. Dies schlägt sich vor allem bei der niedrigsten zeitlichen Begrenzung von zehn Minuten nieder, welche ein mehrmaliges Durchspielen des Auftrages erfordert, um genug Ressourcen zu sammeln.

Mercenary Kings vereint viele gute, interessante Konzepte, erreicht allerdings keine volle Ausschöpfung des Potentials. Action und Freiraum in Sachen Crafting stehen fehlender Variation im Missionsdesign, einschränkenden zeitlichen Begrenzungen und langen Ladezeiten gegenüber.

Plattform: PC, PS4 (Version getestet), Spieler 1-4, Altersfreigabe (PEGI): 16, Release: 25.03.2014 (PC), 01.04.2014 (PS4), http://mercenarykings.com/