Bilderbuch-©-Anna-Hausmann

Bilderbuch live im WUK in Wien

The boys are back in town. Und zwar wie. Mit einem fulminanten Konzert im Wiener WUK haben Bilderbuch am letzten Donnerstag wieder einmal gezeigt, wie viel Potential in Österreichs Musikszene steckt…

Mit neuen Songs und neuem Schlagzeuger laufen die Vier zu alter Höchstform auf, um diese spätestens mit ihrer noch nicht veröffentlichten Single Maschin (VÖ 11.10.) ad acta zu legen.

Die neuen Bilderbuch stellen die alten Bilderbuch sogar noch in den Schatten. Der leicht veränderte Stil steht ihnen ganz wunderbar und auch das Wiener Publikum ist begeistert von Bilderbuch 2.0 und der Tatsache, dass die Band nach zwei Jahren Abstinenz endlich wieder ihren Weg ins Rampenlicht gefunden hat. 

Bilderbuch-live-©-Anna-Hausmann

Gut, nach gefühlten 3 Stunden Anheizen mit DJ unter dem inoffiziellen Motto „Wir erhalten Whitney Houston für immer am Leben“, ist die Freude über das Erscheinen von Maurice Ernst, Mike Krammer, Peter Horazdowsky und dem wunderbaren Neuzugang Philipp Scheibl ohnehin schon gigantisch. Beim Anschlagen des ersten Tons ist man dann auch gleich wieder daran erinnert, wieso Bilderbuch so toll sind. Falls das Konzert nämlich nicht schon mindestens eine Stunde vorher Backstage begonnen hat, scheint die Band sich nicht warm spielen zu müssen, keine Zeit zu brauchen in die richtige Stimmung zu kommen; rauf auf die Bühne, Rampensau-Modus an, Publikum begeistert.

Gekonnt schaffen die jungen Energiebündel den Spagat zwischen den unterschiedlichen Stilen ihrer bisherigen Platten, spielen das Beste vom Besten ihrer beiden ersten Alben Nelken und Schillinge und Die Pest im Piemont (inklusive tatkräftigem Einsatz eines Fans an den Bongos) und schummeln Album Nummer drei-Vorboten dazwischen.

Bilderbuch-im-WUK-©-Anna-Hausmann

Schön sind sie, die neuen Songs. Poppiger, voll mit Synthesizern, Vocodern, Mikes nicht wegzudenkenden Gitarrenriffs und Maurice Ernsts so typischen, exzentrischen Texten und dazugehörigem Gehabe. Im Vergleich zur eher düsteren Herbstplatte Die Pest im Piemont, verspricht der nächste Longplayer energiegeladene Gitarren-Synth-Popsongs. Nein, kein billiger Plastikpop aus der Konserve, guter Pop, wir reden ja hier immerhin von Bilderbuch.

Eines ist jedenfalls klar – das wahre Highlight des Abends ist eindeutig und ohne Zweifel die neue Single Maschin. Das wissen wohl auch die jungen Oberösterreicher selbst und hauen den Wahnsinnskracher kurzerhand gleich ein zweites Mal als Zugabe hinaus. Das Publikum freut sich über die Rückkehr der Buben, die nicht zuletzt auch dank Drummer Philipp frische Energie getankt haben („Ohne ihn würde es uns heute wahrscheinlich nicht mehr geben“, verrät Sänger Maurice). Und die Band wiederum freut sich über die gelungene Premiere der 2013er Version ihrer selbst. Euphorisch lässt sich der frisch erblondete Frontman Maurice zu einem Versprechen hinreißen – „Uns wird es immer geben, wir werden nie aufhören.“

Bilderbuch, wir nehmen euch beim Wort und freuen uns auf viele weitere Alben, Hits, Konzerte und wenn es sein muss auch Haarfarben.