Junip-©-Kiara-Andreasson

Junip in der Szene in Wien

Dass man sich von manchen Widrigkeiten nicht abschrecken lassen darf, hat der vergangene Feiertag, nämlich der erste Mai, erneut bewiesen. Das Schönste zum Schluss…

Ist man schon einmal in die scheinbar am anderen Ende Wiens gelegene Szene gewandert, wird man dort ja zumindest doch von einem atmosphärisch netten, ans WUK oder Flex erinnernden Ort willkommen geheißen. So weit, so gut.

Acht Uhr Einlass, man erwartet – wenn überhaupt – nur eine kleine Vorband, die ein bisschen Stimmung erzeugen soll. So beginnt auch der erste Solokünstler – Barbarossa – auf der Bühne seine Experimente zu treiben (mit Stimme und elektronischem Behelf). Ist in Ordnung, man wartet aber auf Junip, immerhin. Das war jedoch noch nicht der letzte Streich: Da kommt auch noch eine zweite Vorband, diesmal eine Gruppe junger Herren, genannt Ewert and the two Dragons und präsentiert einige Stücke. Ein bisschen unrund darf man da schon werden, als schließlich und endlich Junip um viertel nach elf ihr Konzert eröffnen. Aber immerhin, da weiß man sofort, das Warten hat sich gelohnt.

Die Stücke werden Problem – und beinahe affektlos vorgetragen und verbreiten nichtsdestotrotz eine Atmosphäre in dieser kleinen Halle, die ihresgleichen suchen würde. Dass Junip großenteils von der Stimme José Gonzalez lebt, scheint offensichtlich, tut der Wirkung der Band aber keinen Abbruch, im Gegenteil: Eben diese Stimme ist es, die in Träumereien zu versetzen weiß. Das neue Album wird vorgestellt, mittig dann die bekannteren Tracks wie Always und Your life your call oder auch Line of Fire gespielt. Eine solide Leistung liefert die schwedische Band hier ab und darf vielleicht auch deshalb das nächste Mal im Herzen Wiens in größerer Location ihre Musik zum Besten geben.