Of-Monsters-And-Men-©-Wibke Bierwald Universal Music

Of Monsters of Men in der Arena in Wien

Wie schon zuvor berichtet, war die Arena ausgebucht, als sich die isländische Truppe Of Monsters and Men angekündigt hatte. Dass einem da ein womöglich etwas schräger Abend bevorsteht, weiß zumindest der Björk, Sigur Ros oder anderweitige Island-Musikspezialist…

Wer kam da also auf die Bühne spaziert: Dass die Band aus einer ganzen Schar von Musikern besteht, männlich wie weiblich, ist bekannt; wie verrückt die Gruppe dann als Ganzes erscheint, vermag im Vorhinein auch noch das ein – oder andere Youtube-Video bekannt gemacht haben. Die Mamas and Papas der isländischen Musikszene, zumindest vom Auftreten her: Nanna, die Sängerin mit der lieblich-heiseren Stimmlage besticht in Hippie-Manier und weitem gestreiften Pullover, die Haare offen lässig.

Neben ihr der korpulent-sympathische Ragnar, dessen Stimme das Ambiente abzurunden weiß, gemeinsam geben sie ein skurriles Pärchen ab. Aber das war noch nicht alles. Zwei der Highlights waren sicherlich der Schlagzeuger, der, mit Haarband, Vollbart und Indianerfransen über und über auf Shirt sowie Hose ein gewagtes Outfit gewählt hat – und seinem Kollegen am Bass, der in Frack und Zylinder erschienen ist, in nichts nachsteht. Eine wilde Truppe also, die gewollt oder nicht den isländischen Charme sowie die bizarre Idee, die man von diesem Land im Kopf hat, zu verkörpern scheint.

Das Debütalbum ist alles in allem gut gelungen, mit Höhen und Tiefen, mit mehr und weniger mitreißenden Stücken. Die Erwartung am Konzert jedoch wurde meilenweit übertroffen: Jedes Lied erhält in der Live-Version von Of Monsters and Men seinen ganz eigenen Klang, reißt mit und betört vollends. Das Publikum hatte seine sichtliche Freude mit dem Konzert des gestrigen Abends, da wurde von der Band animiert, mitzumachen, mitzusingen, mitzuklatschen. Eine vor Authentizität strotzende kleine Bandfamilie, die sich da zusammengefunden hat und zu der man als Zuhörer bitte doch einfach nur gerne dazugehören will. Eines der besten Konzerte des noch halbwegs jungen Jahres 2013.