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Pitch Perfect

6
Musical

Eine College-Studentin auf dem Weg zum DJane-Ruhm macht einen unerwarteten Ausflug in eine Acapella Gruppe…

Die junge Beca (Anna Kendrick) wird von ihrem Vater überredet, zumindest ein Jahr am College in eine sinnvolle Ausbildung zu investieren bevor sie sich ihrem Traum des DJane-Seins erfüllt. Mehr als widerwillig schreibt sie sich ein und wird Assistentin des Campusradios. Als ihr Vater die Teilnahme an einer Studentengruppe zur Voraussetzung für seine Unterstützung macht, sieht sie sich gezwungen einer A Cappella Gruppe beizutreten. Die Barden-Bellas – eine reine Mädchengruppe – haben für Beca einen etwas verstaubten Musikgeschmack und mit viel Witz und Gesang versuchen sie ihr Repertoire aufzufrischen, um bei den College Meisterschaften zumindest unter den Top 3 zu bleiben. Dabei gilt es die konkurrierende Männer A Cappella Gruppe auszustechen und unter keinen Umständen mit ihnen anzubandeln. Nach und nach findet Beca sich in die Gruppe ein und erkennt den Spaß am Collegeleben.

 

Wer hier eine Satire auf Glee erwartet, bekommt genau das. Gängige Musik- und Tanzfilme werden aufs Korn genommen und der übertriebene Wahn, irgendwelche Kleinstadt-Halbfinale zu gewinnen gekonnt parodiert. Nichtsdestotrotz sieht man einige nette Gesangs- und Tanznummern und der Humor ist für einen Film dieser Art spitze. Es fällt zwar nach den ersten paar tatsächlich A Cappella gesungenen Stücken auf, dass da doch irgendwo ein Synthesizer mitmischt, aber wenn man sich erst mal auf Pitch Perfect eingelassen hat, ist das auch schon egal.

Der Humor ist dafür schön klamaukig und wird besonders bitterböse wenn die beiden frustrierten Live-Kommentatoren auftreten. Diese werden gespielt von Elizabeth Banks und John Michael Higgins und das Duo liefert sich einen Beleidigungswettkampf der erstklassig ist. Man merkt dem Film an, dass viele der Dialoge in der Improvisation entstanden sind und die Witze sind herrlich abstrus. Ähnlich wie bei Bridesmaids tragen die Schauspielerinnen den Streifen. Anna Kendrick schafft es wie gewohnt, ihre Rolle glaubhaft und sympathisch zu machen, doch wirklich beeindruckend sind hier die Fähigkeiten ihrer Kolleginnen Rebel Wilson (Fat Amy) und Anna Camp (Aubrey).

Leider wirken die eingeflochtenen Liebesgeschichtchen sehr gekünstelt und nach Schema F eingefügt. Man hätte das also gut und gerne weglassen können ohne dem Film zu schaden. Interessanter Zwischensatz: Pitch Perfect basiert auf der Vorlage von Mickey Rapkin, der in seinem Roman verschiedene A Cappella Gruppen begleitet und dabei erstaunlich-amüsantes zu Tage bringt. Die eigentliche Message des Films besteht darin, immer mal wieder was Neues auszuprobieren und sich nicht einzuengen. Alles in allem eine nette Botschaft, die zum Neujahr anregt, die eigenen Vorsätze auch mal umzusetzen. So ist es eine Teenie-Komödie, die durchaus auch von älteren Semestern angesehen werden kann.

Regie:  Jason Moore, Drehbuch:  Kay Cannon, Mickey Rapkin, Darsteller: Anna Kendrick, Rebel Wilson, Anna Camp, Brittanny Snow, Elizabeth Banks, John Michael Higgins, Filmlänge: 112 Minuten, Filmstart: 20.12.2012