The-Other-Son-©-2012-Haut-et-Court

The Other Son

9
Drama

Im Rahmen der Eröffnung des Jüdischen Filmfestivals 2012 wurde am 11.10.2012 im Künstlerhauskino unter Anmoderation von Ani Gülgün-Mayr (ORF III) „Le Fils de l’Autre“ (so der Originaltitel) gezeigt. Insgesamt 20 Filme werden beim 20. Jüdischen Filmfestival präsentiert, das von Monika und Frédéric-G. Kaczek organisiert wird…

Das französische Drama wurde von der Regisseurin Lorraine Levy inszeniert, die auch das Drehbuch zum Film geschrieben hat. Es geht um die jüdische und arabische Religion, um Familienzusammenhalt, Jugend, Pläne für die Zukunft und Suche der eigenen Identität. Die israelische Familie Silberg trifft auf die Al Bezaaz‘, die Palästinenser sind, aufgrund eines Fehlers, der im Jahr 1991 in einer Klinik passierte: die beiden Söhne der Familien wurden verwechselt. Joseph (Jules Sitruk) und Yacine (Mehdi Dehbi) wachsen in unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf – Joseph in Tel Aviv und Yacine hinter der Grenze. Durch die Mütter der beiden, Orith Silberg (Emmanuelle Devos) und Leïla Al Bezaaz (Areen Omari) kommt es zur ersten Annäherung der grundverschiedenen Familien.

Der Facettenreichtum von „The Other Son“ brachte die Audienz zum Lachen, Weinen, Schmunzeln und Nachdenken. In einfühlsamer, manchmal auch überspielter Art und Weise wurde die Thematik rund um Israelis und Palästinenser und deren Glauben nähergebracht. Durch die Sprache, überwiegend auf Französisch, aber auch Hebräisch, Arabisch und Englisch, konnten die kulturellen Eigenheiten noch unterstrichen werden. Trotzdem konnten sich die Beteiligten gut verständigen und schafften somit einen runden Diskurs.

Das Ende lässt viele Fragen offen, kann aber auch als hoffnungsvoller Abschluss gesehen werden. Ein Film, der einer Premiere würdig ist und auch so im Kino angesehen werden sollte. Möglichkeiten gibt es dazu noch im Rahmen des jüdischen Filmfestivals.

Regie: Lorraine Levy, Drehbuch: Nathalie Saugeon und Lorraine Levy, Darsteller: Emmanuelle Devos, Pascal Elbé, Jules Sitruk, Mehdi Dehbi, Filmlänge: 106 Minuten