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Inversion

Ein Third-Person-Shooter mit zwei muskelbepackten Protagonisten, die gegen ebenso brutale wie auch mysteriöse Invasoren kämpfen? Was bietet “Inversion”, was nicht jeder andere Vertreter im Genre nicht auch schon vorweisen kann?

Glücklicherweise gibt es tatsächlich eine Gameplay-Element, das Saber Interactives neuen Shooter aus der Masse hervorheben soll: Mit einem futuristischen Gadget, dem sogenannten “Gravity Hook”, lassen sich per Knopfdruck die Gesetze der Schwerkraft manipulieren bzw. außer Kraft setzen. Zusammen mit der Tatsache, das die unbekannten Agressoren, “Lutadore” genannt, eine überraschend interessante Variante der “Mad Max”-Straßenpunks mit skandinavisch klingendem Wortschatz sind, könnte man den gewissen Reiz von “Inversion” gut beschreiben. Leider offenbart sich nach einigen Spielstunden, das die guten Intentionen der Entwickler bzw. die ausgefallenen Spielelemente kaum Abwechslung bieten: Natürlich offenbart die Schwerkraftmanipulation in der Theorie unbegrenzte Möglichkeiten, was das Kampfgeschehen in den vielen, vorwiegend linear-schlauchförmigen Leveln anbelangt.

 

Hat man allerdings nur ein begrenztes Waffenarsenal an erschreckend langweiligen Einheitsbrei-Waffen (Schrotflinte und Sturmgewehr, in ein paar Varianten), einen hauchdünnen Plot rund um die Suche einer verlorenen Tochter und auch noch kaum Gelegenheit dazu, die Gravitation in mehr als 2-3 Arten zu beeinflussen, da stellt sich schnell Langeweile beim Spieler ein. Auch scheint es so, als ob jeder gute Ansatz im Spieldesign durch einen fatalen Fehler in derselben Konzeption zunichte gemacht wurde: Während vereinzelt eingeschobene, schwerkraftlose Flugpassagen (a la “Dead Space 2”) auflockernd und herausfordernd zugleich wirken, kann das Levelboss-als-normaler-Gegner-Recyclen geradezu als Affront gegenüber dem Spieler bezeichnet werden.

Optisch bewegt sich “Inversion” auch am schmalen Grad zwischen akzeptabel und verbesserungswürdig: Die postapokalyptisch anmutenden Stadtruinen wirken zwar anfangs noch recht ansehnlich, nach mehreren Stunden in Schutt und Geröll verliert aber auch dieses Szenario (ebenso wie die späteren, futuristischeren Level) seinen Reiz. Abseits der Einzelspielerkampagne bietet “Inversion” auch einen kooperativen Zweispieler-Modus für denselben und einige Multiplayer-Optionen wie King of the Hill, Survival (siehe: “Gears of War”-Horde-Modus) sowie Deathmatch – Nett, aber nichts besonderes.

Plattform: PS3 (Version getestet), PC, Xbox 360, Altersfreigabe (Pegi): 18, Spieler: 1-2, 2-16 (online), Erscheinungsdatum: 13.07.2012