Aliens-Infestation-©-2011-Sega4

Aliens: Infestation

8
Action

Herbst, die traditionelle Zeit für die einsetzende Spieleflut. Neben vielen Fortsetzungen gibt es hin und wieder doch noch einige große Überraschungen – in diesem Fall die Lizenz-Umsetzung Aliens: Infestation für den Nintendo DS.Gerade zu jenem Zeitpunkt, an dem so mancher Videospieler seinen liebgewonnen NDS endgültig einmottet, verkauft oder gegen den neuen 3DS umzutauschen probiert, liefert das Entwicklerstudio WayForward einen starken Grund zum erneuten Aufklappen des Handhelds. Mit Aliens: Infestation präsentieren die Spezialisten für 2D-Actiontitel (u.a. Shantae, Contra 4 oder das unlängst veröffentlichte Bloodrayne: Betrayal) genau das, wofür sie sich in der Industrie einen Namen gemacht haben: Optisch umwerfende und spielerisch knackige Sidescroller der alten Schule.

Auch wenn es auf den ersten, schnellen Blick nicht danach aussieht: in diesem Jump’n’Run-Shooter wurde nicht nur Arcade-Retro-Feeling mit enorm vielen Kreuzverweisen auf die Alien-Quadrilogie verbaut, sondern auch eine recht akzeptable Story rund um einen Haufen Colonial Marines integriert. Zugegeben: Die Charakterisierung der Marines bezieht sich handlungsbedingt ausschließlich auf Textfelder in einem Extramenü vor dem Starten des eigentlichen Spieles, jedoch ist der Umfang der Biographien respektabel und vergleichsweise vorbildlich.

Das Gameplay bietet typische Metroidvania-Kost, allerdings auf hohem Niveau: Mit einem vierköpfigen Marine-Trupp zieht der Spieler auf stark verschachtelten, mehrstöckigen Leveln in die Schlacht gegen die Xenomorphe, wobei nur ein Charakter gesteuert und sichtbar ist, während die verbleibenden bei dezidierten Speicherpunkten aufscheinen bzw. (ebenso wie Waffen) gewechselt werden können. Der Unterschied zwischen den Figuren ist leider nur optischer Natur, so dass jeder Ursprüngliche oder neu entdeckte Marine dasselbe Waffenlayout hat und dieselben Fähigkeiten bzw. Gegenstände (etwa der Schweißbrenner für verschlossene Türen oder der Schraubenschlüssel für lecke Leitungen) nutzen kann. WayForward macht in Sachen Lizenzumsetzung alles richtig: Von adaptierten Filmsets wie der USS Sulaco oder der Kolonie auf LV-426, über die Soundeffekte der Impulsgewehre bis hin zum altbekannten „Biep“ des Bewegungsscanner ist für Fans von Aliens vorgesorgt worden.

 

Die umfangreichen Animationsphasen und detailreichen Sprites sämtlicher Figuren in Aliens: Infestation begeistern ebenso wie die herausfordernden Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Widersachern, wobei anzumerken ist, das der eine oder andere zusätzliche Gegnertypus für mehr Abwechslung gesorgt hätte. Auch bei den Hintergründen wurde etwas gespart, was im häufig wiederkehrenden Level-Recycling ersichtlich wird – da hilft die Tatsache, dass häufiges Backtracking aufgrund zuvor verschlossener Wege an der Tagesordnung steht, auch recht wenig. Trotz kleiner Mankos bleibt Aliens: Infestation ein überaus ansprechender 2D-Shooter mit überraschend hoher Lizenznutzung, die sowohl NDS-Veteranen als auch Aliens-Fans zufrieden stellen wird.

Plattform: NDS (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 16, Spieler: 1, Erscheinungsdatum: 07.10.2011