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Viennale Sommer-Pressekonferenz

Am 19. August gab Viennale-Direktor Hans Hurch erste Einblicke in das diesjährige Programm, dass zwei Monate vor Festivalbeginn bereits zu gut zwei Drittel feststeht. Wie man es von der Viennale nicht anders kennt, wartet sie auch in ihrer 49. Ausgabe mit internationalen Highlights in den Bereichen Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilm auf…

Bereits jetzt zeichnen sich die Geheimtipps in allen Kategorien ab. Abrir puertas y ventanas (Argentinien/CH) von Milagros Mumenthaler, Habemus Papam (I/F) von Nanni Moretti oder Lars von Triers umstrittener Melancholia (DK/S/F/D) zählen zu den Must-Sees unter den Spielfilmen. Auf Todd Haynes Fernseh-Mehrteiler Mildred Pierce (mit Kate Winslet in der Hauptrolle) darf man sich ebenfalls freuen – so fern der TV-Sender HBO sich kooperativ zeigt und einer Vorführung mit allen Teilen des ursprünglich nicht für die Filmfestival-Leinwand konzipierten Werks zustimmt. Auch der Dokumentarfilm nimmt mittlerweile einen beachtlichen Teil des Viennale Programmes ein und es gab wohl „noch nie so viele gute Dokus in einem Jahr“ wie in 2011.

Besonderes Augenmerk liegt hier auf politisch relevanten und kritischen Filmen, wie etwa die Stefano Savonas (mit zwei Filmen vertreten). So zeigt Tahrir, Liberation Square (F/I Ägypten) den letzten Aufstand in Kairo aus nächster Nähe, gefilmt mitten im Geschehen. Savona begleitet fünf Protagonisten auf ihrem Weg durch die Revolution und bringt die gezeigten Bilder somit in einen sehr persönlichen Kontext. Als besonders sehenswert im Bereich der ebenfalls sehr vielschichtigen Auswahl an Kurzfilmen gilt heuer Schakale und Araber (F), basierend auf einer Erzählung Franz Kafkas (von dem übrigens auch die Frauenskizze stammt, die das Festivalplakat ziert) als sehenswert. Die Tributes in diesem Herbst gelten unter anderem Harry Belafonte, der am Eröffnungswochenende selbst anwesend sein wird, und Produzent Jeremy Thomas.

Beide Schwerpunkte zeigen eine Reihe von Filmen, die gemeinsam mit den Künstlern selbst so zusammengestellt wurde. Die Retrospektive beschäftigt sich mit der belgischen Regisseurin Chantal Akerman, eine der ersten französischsprachigen Filmemacherinnen nach der Nouvelle Vague. Die Viennale präsentiert zusammen mit dem Österreichischen Filmmuseum einen Querschnitt durch ihr Werk, bestehend aus Kurz- und Langfilmen. Neu in diesem Jahr: Die Erste Bank, einer der Hauptsponsoren des Festivals, vergibt erstmals den „Mehrwert Preis“ an einen am Festival teilnehmenden Filmemacher. Der Gewinn ist ein längerer Aufenthalt in einem New Yorker Loft, Taschengeld inklusive.

Man darf also gespannt sein, was die Viennale 2011 noch so mit sich bringt. Soviel sei verraten: in diesem Jahr wird sie sich zum letzten Mal in ihrer bisherigen Art präsentieren. Zum 50. Jubiläum wird Großes geplant.