SauTrock 2011  © klausmorgenstern.com

Das war SauTrock 2011

Ein schönes Fleckchen Land ist die Gegend um den Thalersee bei Graz. Ideal zum Wandern oder für einen kleinen Ausflug mit der Familie. Gelegentlich auch für die ein oder andere romantische Geste, wie einen Heiratsantrag in einem Boot, so wie das Vorzeige-Thaler Arnold Schwarzenegger einst tat…

An ein Rockfestival hätte hier vor ein paar Jahren wohl noch keiner gedacht. Trotzdem hat sich das SauTrock inzwischen zu einem alljährlichen Spektakel entwickelt, an dem, so schien es, die ganze Gemeinde mitarbeitete. Von der Organisation über den Bühnenaufbau bis hin zur Gastro – jeder aus Thal war eingespannt. Ein schöner Nebeneffekt des Ganzen war die persönliche und familiäre Atmosphäre, die wohl sonst auf keinem anderen Festival so zu finden ist.
Das diesjährige SauTrock stand unter einem besonders guten Stern. Und zwar einer äußerst gut gestimmten Sonne, die sich zum ersten Mal in der vierjährigen Geschichte des Festivals nicht hinter dicken Regenwolken versteckte. Das brachte natürlich umso mehr Besucher und motivierte Sautrog-Regatta Teilnehmer, die nur zu gerne eine Abkühlung im Thalersee riskierten.

Aber nicht nur das Wetter war dieses Jahr ein besonderes Highlight, sondern auch das Lineup: Die Band Klimmstein hatte etwa ein wichtiges Heimspiel. Als Co-Headliner unterhielten sie das Publikum – ein Höhepunkt nicht nur für die Freunde aus der Ortschaft, sondern für alle Anwesenden, die sichtlich Spaß an der Performance hatten. Ihr bislang größter Hit „Paris Paris“ (bekannt vom Eurovision Songcontest Vorentscheid) wurde dabei gebührend gefeiert und das alle Anwesenden zum Mitsingen animiert – laut genug um sicher zu gehen, dass auch Fiction Plane Sänger und Sting-Spross Joe Sumner (ursprünglich ebenfalls auf dem Track vertreten und dieses Jahr leider nicht vor Ort) in L.A. noch hörte. Klimmstein präsentierten in teils neuer Besetzung den frischen Wind, der durch ihr Tonstudio wehte. Der Vorbote „Überflieger“ ist übrigens bereits als Single erhältlich und kann sich auch live hören lassen.

Als weitere Vertreter aus der Mehr-Austro-Rock-als-Pop-Schiene sind die Herren von Krautschädl erschienen und haben bereits am frühen Abend die Stimmung ordentlich angeheizt, bevor die Gäste aus Italien von The Fire die Bühne in der Seeidylle ordentlich zum wackeln brachten. Rock vom Feinsten, ein Geheimtipp, den man sich einmal näher anhören sollte.

Das Festival klang spät abends zur Musik von Trouble Over Tokyo aus. Wahlösterreicher Toph Taylor präsentierte seine Vielseitigkeit auf’s neue, in einem außergewöhnlichen aber passenden Ambiente. Uptempo-Nummern („Assembly Line“, „The Liar“, „Kryptonite“) zu denen des Publikum noch ein letztes Mal  – man verzeihe das Wortspiel – die Sau raus lassen konnte und ruhigen Balladen („Flames Flicker“, „Pyrmaids“) denen der vom See neben der Bühne leicht aufsteigende Nebel noch einen ganz besonderen Touch verlieh. Die Zuschauer waren von beidem begeistert und forderten noch einer Zugabe nach der Zugabe. Und auch als diese bereits seit Minuten vorbei war, wurde vor der Bühne fleißig weitergesungen.

Und während die letzten Gäste zwischen Abschluss-Bier und Antreten des Heimweges wankten, wurde nebenbei schon die Bühne abgebaut, um sicher zu gehen, dass am nächsten Tag wieder Ruhe und Ordnung hergestellt ist – in dem schönen Fleckchen Land um den Thalersee.