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Junkfood Aus Hollywood

Jetzt ist es endlich bald soweit: Kein neuer (neunter!) Harry Potter-Film in Sicht, der Beginn der längsten Zeitspanne zwischen zwei Transformers-Teilen und auch fast alle zumindest halbwegs relevanten Marvel-Superhelden wurden auf Celluloid bzw. digitale Festplatten gebahnt. Wurde auch langsam mal Zeit.

In einer Kinolandschaft, in der Filme wie Inception (Marcos recht treffende Kritik ist übrigens hier zu finden) allein dadurch hervorstechen, in dem sie KEINE Fortsetzung, KEIN Remake und einer originären Idee des Regisseurs entsprungen sind, kann man als einigermaßen anspruchsvoller Filmliebhaber ja kaum noch heimische Mega-Multi-Wahnsinns-Plexe betreten.

Hollywood selbst steckt offensichtlich schon seit längerem in einer Sinn- und Kreativkrise, die durch die wachsende Konkurrenz aus dem Internet (sprich der sinkenden Einnahmen an den Kinokassen) natürlich noch zusätzlich intensiviert wird. Wie sonst könnte man den fast schon lächerlichen Sequel-Wahn erklären? Filme wie Fast 5 (der fünfte Teil der Fast & Furious-Reihe), Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides (Nummer 4 der Serie, die auf einer Disney World Attraktion basiert) oder der bald startende Mission Impossible: Ghost Protocol (ein weiterer vierter Ableger) sind noch die prominentesten Verweise einer unendlich erscheinenden Auflistung – bei der Sichtung kommender Starttermine läuft es einem kalt den Rücken hinunter. Risikobegrenzung an allen Ecken und Enden, neben gigantischen Multimillionen-Dollar-Produktionen mit garantierten Box-Office-Erfolgen haben meist nur familientaugliche Komödien der Marke Zookeeper (fyi: TIs Kritik dazu hier) Platz.

Aber vielleicht ist diese Entwicklung auf lange Sicht gesehen auch positiv: Während Hollywood das letzte Quäntchen Einfalls- und Ideenreichtum aus seinen Heerschaaren von Drehbuchautoren raus presst, können sich europäische und asiatische Filmemacher sowie Autorenfilmer auf der ganzen Welt mehr oder mindern in den Ruinen der einst so glamourösen Unterhaltungsbranche breitmachen und sich (hoffentlich) so richtig austoben – man würde es sich zumindest wünschen.