R.E.D.-©-2010-Concorde

R.E.D.

5
Comic-Verfilmung

Älter. Härter. Besser. So lautet der Untertitel des Action-Star-Vehikels R.E.D.. Doch dieser aussagekräftige Zusatztitel stimmt nur zum Teil. Kein Zweifel, Bruce Willis, Morgan Freeman, Helen Mirren und John Malkovich sind wohl kaum noch als Jungspunde zu bezeichnen – Hart waren sie schon immer, besonders auf Bruce „Yippie-Kay-Yeah“ Willis trifft dies zu. Zwangsläufig besser sind sie jedoch nicht geworden. Mag sein, dass die Darsteller viel Spaß beim Film hatten, das merkt man ihnen auch an, aber das führt noch lange nicht zu einem guten Endergebnis. Die Handlung von R.E.D. (das Kürzel steht für „Retired Extremely Dangerous“) ist denkbar (beinahe undankbar) einfach. Der ehemalige Auftragskiller Frank Moses (Bruce Willis) soll von seiner früheren Organisation beseitigt werden. Ein Umstand, der ihm so gar nicht gefällt. Also schlägt er zurück. Dafür tut er sich mit seinen früheren Kollegen zusammen.

Die Action kommt bei R.E.D. wahrlich nicht zu kurz. Überall wird geschossen (zumeist auf extrem coole, stilvolle Art und Weise) und an jeder Ecke explodiert irgendwas. Zusätzliche (mehr oder weniger) lustige Momente sorgen für humorvolle Auflockerung. Diese Effekthascherei täuscht oftmals erfolgreich über die Tatsache hinweg, dass der Film zahlreiche Handlungslücken vorzuweisen hat und dass die Figuren bei all der Action bzw. Komödie keinerlei Zeit haben sich zu entwickeln. Das Resultat ist Verwirrung zum einen und Stagnation zum anderen.

Natürlich darf man der Logik in einem Actionfilm nicht zu viel Bedeutung beimessen, auch die Glaubwürdigkeit kann hin und wieder auf der Strecke bleiben, doch wenn unschlüssige Handlungen sich zunehmend häufen, trübt das den Gesamteindruck doch ein wenig. Man wird aus dem Film gerissen (der sonst eigentlich schon spaßig ist) und wundert sich über die Sinnlosigkeit mancher Szenen. Es vermindert unweigerlich den Unterhaltungswert von R.E.D., wenn man immer mal wieder aus dem Handlungsgefüge gerissen wird. Andererseits ist der Film jedoch ein netter Zeitvertreib: Die Hauptdarsteller hatten sichtlich ihren Spaß, die Chemie untereinander passt, das merkt man und tut dem Film gut. Die Actionszenen sind nicht immer sonderlich originell, aber sie funktionieren und tragen erheblich zur Stimmung des Films bei. „R.E.D.“ ist ein solider, handwerklich gut gemachter Actionfilm, von dem man aber nicht zu viel erwarten sollte. Er macht Spaß, solange man nicht zu genau hinschaut. R.E.D. ist leider nichts besonderes, aber er ist: Verspielt. Unterhaltsam. Actionreich.

Regie: Robert Schwentke, Drehbuch: Jon Hoeber & Erich Hoeber, Darsteller: Bruce Willis, Mary-Louise Parker, Helen Mirren, Karl Urban, Morgan Freeman, Laufzeit: 107 Minuten, DVD-Release: 30.03.2011